Frage an Bilkay Öney von Detlev S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Liebe Frau Öney,
Sie stehen für Integration in ihrer Partei. Denken Sie, dass jemand der keinerlei Erfahrung als Minderheit hat, Integrationspolitik machen kann? Worin besteht der Unterschied zwischen der Migrationspolitik einer Migrantin zu einem Vertreter der Mehrheitsgesellschaft?
Vielen Dank für Ihre Antwort
D. Schultze
Sehr geehrte/r Frau/Herr Schultze,
wenn ich Ihre Frage richtig verstanden habe, fragen Sie, ob ein Nicht-Migrant auch Integrationspolitik machen kann?
Meine Antwort lautet: selbstverständlich! Solange der gute Wille da ist.
Bei Ihrer nächsten Frage geht es um den Unterschied zwischen der Integrationspolitik einer/eines MigrantIn und der eines deutschen Politikers. Durch meinen Migrationshintergrund und meinen Glauben verfüge ich über Einblicke und Erfahrungen, die ein deutscher Politiker eventuell nicht hat. Ich kenne die Sorgen, Ängste und Vorbehalte der MigrantInnen ganz gut, weil sie sich mir eher öffnen und sprachliche Barrieren (zumindest mit Türken) nicht existieren. Vermutlich habe ich weniger Klischees und/oder Vorurteile im Kopf als jemand, der sehr wenig mit MigrantInnen zu tun hat. Ansonsten ist es wirklich eine Frage des Wissens und des guten Willens. Man/Frau kann sich als Nicht-Homosexueller für die Rechte von Homos einsetzen, man kann als kinderlose Frau Familienpolitik machen und man kann sich als Nicht-Migrant für MigrantInnen engagieren. Es ist nicht nur möglich, sondern durchaus erwünscht, wenn Sie mich fragen.
Beste Grüsse
Bilkay Öney