Frage an Bilkay Öney von Michael S. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Öney,
nun muß ich Sie unter der Rubrik "Frauen" fragen - denn Männer sind wie immer nicht vorgesehen...
1. Welche Beratungsmöglichkeiten und Zufluchtswohnungen gibt es in Berlin für gewaltbetroffene Männer? Halten Sie es für sinnvoll, nachdem es ein breites Angebot zur Beratung von Frauen gibt, auch ein entsprechendes Angebot für Männer einzurichten? Kann man das nach dem Antidiskriminierungsgesetz erwarten?
2. Welche Bemühungen gibt es Ihrerseits in allen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen den Anteil der männlichen Erzieher in Kindertagesstätten, Betreuer in Jugendeinrichtungen, Grundschullehrer, etc., durch konkrete Fördermaßnahmen oder verpflichtende Einstellungsvorgaben zu erhöhen?
Mit freundlichen Grüßen
Michael Stiefel
Sehr geehrter Herr Stiefel,
auch wenn es keine Rubrik "Männer" gibt, danke ich Ihnen für die durchaus berechtigten Fragen.
Zur ersten Frage:
Das in Berlin existierte Netzwerk von verschiedenen Frauenberatungsstellen, Frauenzufluchtswohnungen und Frauenhäusern, die in Zusammenarbeit mit Polizei, Staatsanwaltschaft, Schulen und Gesundheitseinrichtungen Hilfen für Gewaltopfer anbieten, richtet sich explizit an Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind und das sind nun mal fast ausschließlich Frauen und Kinder. In Berlin wurden 2004 allein 12.814 Fälle häuslicher Gewalt registriert, die Dunkelziffer wird um ein vielfaches höher eingeschätzt, weil es die Opfer oft besonders schwer haben, sich aus dem Teufelskreis von Abhängigkeit, Scham und Gewalt zu befreien
Zur zweiten Frage:
Da wir für die Gleichstellung von Mann und Frau sind, befürworten wir die Einstellung von Männern im pädagogischen Bereich. Leider können wir die Männer aber nicht zwingen, Berufe in diesem Berufsfeld zu ergreifen und/oder auszuüben. Man/frau müsste versuchen, das Berufsfeld auch für Männer attraktiv zu machen. Sie können uns dabei gerne behilflich sein.
Beste Grüsse
Bilkay Öney