Frage an Bettina Herlitzius von Uwe E. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Herlitzius,
ich habe Ihre Stellungnahme zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk Rursee soeben gelesen. Ich möchte Ihnen sagen das ich mal die selbe Meinung vertreten habe. Ich empfehle Ihnen mal den Besuch (auch wenn Sie vor geraumer Zeit möglicherweise mal da waren) im Pumpspeicherkraftwerk Vianden.
Ist Ihnen bewusst das dort gleichzeitig Strom erzeugt wird (herablassen des Wassers) und herauf gepumpt wird? Ist Ihnen bewusst (und Sie können das ja selbst ohne Probleme nachprüfen) das der erste Satz bei der Führung ist "Wir sind ein Stromvernichtungskraftwerk". Ist Ihnen bewusst das Pumpspeicherkraftwerke zur Zeiten von Atomkraftwerken großen nutzen hatten weil diese nicht schnell herauf und herab gefahren werden konnten und mit dem Ausstieg aus der Atomkraft diese Ihren Nutzen verloren haben. Ist Ihnen bewusst, das dieses geplante Pumpspeicherkraftwerk am Rursee eine Ausgangsgeschwindigkeit von 5,5 Knoten haben wird (wie der Rhein)? Ist Ihnen bewusst das es tägliche Höhenschwankungen zwischen 1 und 2 Meter haben wird und dadurch die Ufer vermoratsten. Ist Ihnen bewusst das auf keine Pumpspeicherkraftwerkssee Wassersport betrieben werden darf. Ist Ihnen bewusst das der Rursee dadurch zum Industriegewässer wird. Ist Ihnen bewusst das Ihre Partei erst mal abwarten möchte bis alles beschlossen ist?
Meine letzte Frage : Wollen Sie sich nicht langsam mal selber informieren?
Sehr geehrter Uwe,
die GRÜNEN haben sich für das Pumpspeicherkraftwerk ausgesprochen, auch in dem Bewußtsein, dass insbesondere die Bauphase einen Eingriff in die Landschaft darstellt. Dennoch sind wir davon ausgegangen, dass für die von der Bevölkerung befürchteten Auswirkungen einvernehmliche Lösungen gefunden werden können. Allerdings bedarf es dazu weitergehenden Untersuchungen und Optimierungen, die erst im Planfeststellungsverfahren genauer untersucht werden können. Durch eine Vertagung der Rursee Entscheidung hat sich schwarz-gelb in der Regionalratssitzung im März bedauerlicherweise aus der Verantwortung gezogen.
Inzwischen hat sich die Stadtwerke-Kooperation Trianel entschieden, das Projekt des Pumpspeicherkraftwerks am Rursee nicht weiter zu verfolgen. Damit hat schwarz-gelb eine wirtschaftliche Chance für die Region verstreichen lassen. Wer solche Projekte blockiert, blockiert die wirtschaftliche Perspektive des ländlichen Raumes im Zukunftsbereich Energiewirtschaft.
Pumpspeicherkraftwerke sind nachgewiesenermaßen eine der effizientesten Speichertechniken und der Bedarf steigt durch den Ausbau der erneuerbaren Energien immer weiter. Auch das Pumpspeicherwerk Vianden habe ich mehrfach besucht.
Besonders tragisch habe ich in der letzten Regionalratssitzung die parallel stattfindende Entscheidung für die Einleitung des Verfahrens zum Neubau eines Braunkohlekraftwerks der RWE empfunden. Leider gehen wir in der Region, was die Energiewende betrifft rückwärts.
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Herlitzius