Frage an Bettina Berens von Birgit R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Berens,
als Direktkandidatin in den Wahlkampf zu gehen ... sehr mutig! Was war der entscheidene Auslöser zu dieser Entscheidung? Und wie sehen Sie die Umsetzungsmöglichkeiten ein WIR zu schaffen und den einzelnen zu motivieren?
Freundliche Grüße
B. Riehemann
Sehr geehrte Frau Riehemann,
vielen Dank für diese sehr persönliche Frage.
Der Grund, dass ich diesen Weg im Dezember 2009 eingeschlagen habe, liegt darin begründet, dass
1. wir in NRW in diesem Jahr erstmalig eine Erst- und eine Zweitstimme haben, so wie bei der Bundestagswahl. Ohne diese Tatsache hätte ich als parteiunabhängige Person überhaupt keine Möglichkeit gehabt.
2. ich im letzten Jahr zwei Direktkandidaten der Bundestagswahl live unterstützt habe, Erfahrungen gesammelt, Eindrücke gewonnen. Für die Wahl 2009 war ich viel zu spät. Deshalb kandidiere ich für unseren Wahlkreis jetzt direkt, die Themen sind mir viel näher, als es im Bundestag hätte sein können.
3. mir ist aufgefallen ist, dass viele Menschen dasselbe Problem haben, wir suchen Gemeinsamkeit. Wir möchten helfen, wir möchten gefragt werden, wir möchten mitbestimmen, wir möchten zu unserer Situation stehen können, wir möchten unsere Sorgen teilen, um sie verschwinden zu lassen.
4. viele Bereiche der Landespolitik die Themen berühren, mit denen ich mich täglich befasse. Bildung, Gesundheit, Steuern, Umwelt, Bürokratie, um nur ein paar zu nennen. Ich interessiere mich schon lange dafür, bin bereit, mit den Menschen aus meinem Wahlkreis eine neue Politikkultur ins Blickfeld zu bringen, indem ich die Menschen auffordere, mit der Abgabe ihrer Stimme am 9.5. auszudrücken, dass man sich interessiert, mitmachen will, sich selbst einbringen kann. Dann wird was passieren. Ich möchte anregen, dass über die Medien ein Netzwerk gespannt wird, das es uns ermöglicht, enger am politischen Geschehen dran zu sein. Quasi eine qualitativ hochwertige Tedumfrage, wenn Sie es so nennen wollen. Die Idee ist noch in den Kinderschuhen, aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tage gebaut.
5. Das Wir-Gefühl begegnet mir immer öfter, seit ich mich mit der Möglichkeit Direktkandidatur beschäftige. Und diesem Gefühl habe ich Ausdruck verliehen.
Mit den Parteien identifiziert man sich über die Farbe und über ein paar Kernfragen. Über Inhalte reden die Wähler schon lange nicht mehr. Das will ich ändern.
6. Jeder was tun kann was. Und es gibt viele, die etwas tun möchten. Wir können uns zu erkennen geben, dass wir Hilfe brauchen oder Hilfe geben können.
Wegschauen war gestern, sichtbar werden lassen ist heute. Wenn wir der Entsolidarisierung Einhalt gebieten, wenn wir an das glauben, was wir zu leisten imstande sind, wird sich etwas ändern.
Durch meine Anwesenheit möchte ich beweisen, dass es geht, ......
wenn wir es wollen.
Vielen Dank
Ihre Bettina Berens