Frage an Berthold Rüth von Joachim F. bezüglich Senioren
Warum geht es mit den Impfungen nicht voran? Angemeldet bin ich und erhalte keine Angabe des Impftermines. Weder informiert man mich über Wartezeitraum noch über den aktuellen Stand der Impfungen. Welcher Jahrgsng ist aktuell dran? Meine Tochter (*1981) wurde geimpft, als gefährdete Berufsgruppe. Meine Mutter (*1926) erhielt die Impfung schon im Dezember letzten Jahres. Ich werde weder Urlaub planen, noch buchen, keine Geschäfte besuchen noch Kontakte pflegen, solange ich nicht geimpft bin. Derweil erfahre ich, dass die dritte Welle rollt. Die Politik versagt, ich fühle mich hilflos, verlassen und abgeschoben. Sind Sie schon geimpft? Natürlich. Aber warum werden wir Rentner ohne Perspektive abgeschoben auf die lange Wartebank?
Bayern will Impftempo deutlich erhöhen
Sehr geehrter Herr Freudl,
für Ihr Mail danke ich Ihnen herzlich.
Zunächst: Nein, ich bin noch nicht geimpft, weil ich nicht zu einer der Gruppen mit der höchsten Priorisierung gehöre.
Grundlage für die Priorisierung ist die Corona-Impfverordnung, die auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission basiert. Da leider noch nicht genügend Impfstoff für einen flächendeckenden Einsatz vorliegt, wurde eine Reihenfolge für die Impfungen festgelegt. Menschen, bei denen das Risiko eines schweren Verlaufs besonders hoch ist sowie Menschen mit einer hohen Ansteckungsgefahr aus beruflichen Gründen – was, wie Sie schreiben, auf Ihre bereist geimpfte Tochter zutrifft – werden deshalb zuerst geimpft.
Welcher Risikogruppe Sie angehören und wie Sie zu Ihrer Impfung kommen erfahren Sie in dem Ratgeber: So kommen Sie zu Ihrer CORONA-SCHUTZIMPFUNG
Alle Informationen zur Impfung finden Sie auf der Internetseite des Landratsamts Miltenberg unter https://www.landkreis-miltenberg.de/Landkreis/Aktuell/Coronavirus/Coronavirus-Impfung.aspx
Das Servicetelefon Corona des Landratsamtes beantwortet alle Fragen im Zusammenhang mit dem Coronavirus – auch zur Anmeldung für das Bayerische Testzentrum an der Helios-Klinik Miltenberg – unter der Nummer 09371/501-716 zu folgenden Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr.
Antworten zu allen Fragen rund um das Corona-Geschehen und die rechtlichen Vorgaben in Bayern erhalten die Bürgerinnen und Bürger über die Corona-Hotline der Bayerischen Staatsregierung. Sie ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 089/122 220 zu erreichen.
Sehr geehrter Herr Freudl, ich bedauere ebenso wie Sie, dass das Impfen bisher nicht schneller gegangen ist! Um das Impftempo zu erhöhen, will die Bayerische Staatsregierung deshalb das Impftempo deutlich erhöhen. Bereits ab Anfang April soll es möglich sein, sich bei niedergelassenen Ärzten, Apothekern sowie den Impfzentren impfen zu lassen. Unser Gesundheitsministerium erwartet, dass dann die Arztpraxen ihren Patientinnen und Patienten ein Impfangebot machen können. Davon profitieren zunächst vor allem chronisch Kranke, mobilitätseingeschränkte und immobile Menschen.
Die Bundesregierung hat versichert, dass ab April 2,25 Millionen Impfdosen pro Woche zur Verfügung stehen werden:
§ Der bayerische Anteil von circa 350.000 Dosen pro Woche wird dann zunächst an die Impfzentren verteilt, um die bereits vergebenen Termine einhalten zu können. Ihre Kapazitäten bleiben auf dem jetzigen Niveau.
§ Darüber hinausgehende Lieferungen erhalten dann die Arztpraxen.
§ Das bayerische Gesundheitsministerium geht davon aus, dass dort bereits in der Woche nach Ostern 120.000 Impfdosen verimpft werden können.
§ Die Zahl der Impfdosen soll sich im Verlauf des April und Mai wöchentlich weiter erhöhen.
Ich begrüße diese Einbindung der Ärzte, denn sie kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten. Damit schaffen wir ein verlässliches, flexibles und bürgerorientiertes System. Es soll in einem nächsten Schritt durch die Betriebsärzte komplettiert werden. Gemeinsam mit den Ärzten, den lokalen Impfzentren und den Apotheken als Logistikpartner der Praxen schafft der Freistaat Bayern ein Impfbündnis, mit dem die Impfgeschwindigkeit deutlich erhöht werden soll.
Sie sehen also, sehr geehrter Herr Freudl, dass es auch für Rentner eine Impfperspektive gibt und hoffe, dass Sie schon bald geimpft werden.
Mit freundlichen Grüßen & vor allem Gesundheit
Berthold Rüth, MdL