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Bernhard Suttner
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Frage von Bakhora E. •

Frage an Bernhard Suttner von Bakhora E. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Suttner,

in den Leitlinien der Freien Wähler steht folgende Aussage:

"Der staatliche Versuchsanbau in Bayern muss bei allem Forscherdrang die berechtigten Sorgen der umliegenden Produktion Ernst nehmen, die gentechnikfrei
bleiben will. Auch die Wirkung auf mögliche Exportmärkte ist zu berücksichtigen!"

Wie stehen Sie und die ödp zu dieser Aussage? Überhaupt frage ich mich ist ein gentechnikfreies Bayern mit einem staatlichen Versuchsanbau vereinbar? Werden nicht auch von diesen Flächen Pollen durch Wind und Insekten auf andere Felder trotz sog. Abstandsflächenregelungen übertragen? Wird nicht auch durch den staatlichen Versuchsanbau die gentechnikfreie Landwirtschaft in Bayern gefährdet? Ist ein Nebeneinander von gentechnikfreien und genmanipulierten Pflanzen überhaupt praktisch möglich?

Mit feundlichen Grüßen

Bakhora Eschborn

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Eschborn,

der Versuchsanbau auf den staatlichen Gütern in Bayern ist ein Skandal. Er zwingt z.B. die benachbarten Imker, ihre Völker zu entfernen, damit keine genveränderten Pollen den Honig verunreinigen. So lange diese Versuche betrieben werden, sind auch die jetzt kurz vor der Wahl beschlossenen Bemühungen der Staatsregierung für eine Änderung der europäischen Vorschriften zur Gentechnik in der Landwirtschaft Heuchelei: Der Stopp aller Versuche auf den Staatsgütern könnte sofort in eigener Kompetenz verfügt werden. Warum fordert die Staatsregierung auf europäischer Ebene und handelt auf bayerischer Ebene nicht?

Was die Freien Wähler in ihren "Leitlinien" schreiben ist typisch: Aus diesem Text kann niemand klar herauslesen, was diese Gruppe wirklich will. Darf sich nun der "Forscherdrang" weiter austoben oder wird er gestoppt? Werden die Nachbarn wirksam vor der Verschmutzung mit genmanipulierten Pollen geschützt oder nur bedauert? Was würde ein FW-Landwirtschaftsminister wirklich erlauben oder verbieten? Derartige Unklarheiten sind nicht fair gegenüber den Wählern. Ich sage Ihnen im Namen der ödp/Bündnis für Familien ohne jede Einschränkung: Der Irrsinn muss gestoppt werden - lieber heute als morgen.

Mit den besten Grüßen
Bernhard Suttner