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Bernhard Suttner
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Frage von Birgitta G. •

Frage an Bernhard Suttner von Birgitta G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Suttner,

Frau Dr. Schavan, Bildungs- und Forschungsministerin, die neuerdings mit einem Hubschrauber der Bundeswehr „pendelt“, leistet sich gegenüber dem steuer zahlenden Volk nicht nur eine "Ohrfeige". http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_annette_schavan-650-5555.html

Wesentlich bedenklicher finde ich ihre sehr konzern-orientierten Forschungsschwerpunkte! Anstelle von solider wissenschaftlicher Grundlagenforschung, wie z.B. die Auswirkungen der ökologischen Folgen des Klimawandels für zukünftiges Krankheitsgeschehen in unseren Breitengraden (Vektorinfektionen), ( http://www.ava1.de/pdf/artikel/sonstiges/2006_19_kampen.pdf ) investiert Frau Schavan lieber in FUGATO-Forschung (Forschung für eine nachhaltige Tierproduktion); interessant ist, dass die Mitglieder von FUGATO ein Sammelsurium aus Pharmagrößen + Tierzuchtverbänden sind. ( http://www.fugato-forschung.de/ivf_mitglieder.html )

Dr. Then, Patentexperte von GREENPEACE, sieht die staatlichen Forschungsprogramme zur Analyse des Erbgutes von Pflanzen (GABI) und Nutztieren (FUGATO) mit großer Skepsis.
„In den Förderrichtlinien beider Programme wird festgehalten, dass die Ergebnisse durch Urheberrechte (Patente) über eigens assoziierte Lizenz- und Patentagenturen gesichert werden sollen. Damit werden die Ergebnisse staatlicher finanzierter Forschung in privatwirtschaftliche Monopole überführt.“ ( http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/patente_auf_leben/FSPatenteaufNutztiereFinal.pdf )

Das ist doch die Ironie per se, wenn ein Volk aus eigener finanzieller Kraft sich die "Herren" schafft, unter denen es dann als Sklaven zu dienen hat?

So eine "christliche" Ministerin, die sich zur Handlangerin von Konzernen im Namen des Volkes macht, hat meines Erachtens ihren "Stuhl" verspielt.

Glauben Sie, dass in Deutschland eine Forschung finanzierbar ist, die auf die Mitwirkung von Konzernen verzichten kann?

Eine Forschung, die sich nicht nur per Lippenbekenntnis und CDU-Wahlprogramm der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet - sondern in realiter, für eine öko-soziale Zukunft?

Birgitta Grießer

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Grießer,

Sie fragen mich, ob wir uns eine konzernunabhängige Forschung leisten können. Ich frage zurück: Welches Land, wenn nicht das wirtschaftlich so potente Bayern, soll sich denn sonst eine unabhängige Forschung leisten können? Weder der Staat noch wirtschaftliche Unternehmen dürfen die Forschungsprogramme bestimmen; die Definition der Forschungsbereiche muss in der Verantwortung der Wissenschaftler und universitären Institute selbst liegen.

Die Politik hat die Aufgabe, durch rechtliche Rahmenbedigungen Auswüchse und Einseitigkeiten zu verhindern und die Vielfalt der Forschung zu fördern. Ganz entschieden treten wir dafür ein, jegliche Patentierungsmöglichkeit von Lebewesen, ihren Genen und Gensequenzen zu verhindern. "Kein Patent auf Leben!" lautert der Grund Nr. 13 in unserem Landtagswahlprogramm, das sie unter www.besser-waehlen-bayern.de prüfen können.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard G. Suttner