Frage an Bernd Sibler von Guido L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Sibler,
haben Sie vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen, die ich Ihnen am 21.06.19 gestellt hatte ( https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/bernd-sibler/question/2019-06-21/318235 ).
Mich freut, dass Sie bei meinem 3. Versuch ( https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/bernd-sibler/question/2019-06-25/318363 ), meine Fragen zum FRM öffentlich lesbar zu beantworten, offensichtlich meiner Argumentation nun folgen.
Ihre heutige Antwort ( https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/bernd-sibler/question/2019-06-25/318363 ) veranlasst mich, Ihnen erneut eine Frage zu stellen.
Sie schreiben als Antwort auf meine 1. Frage "... Trotz dieser erheblichen Anstrengungen gibt es bis heute – weltweit – keinen qualifizierten hochdichten Uranbrennstoff mit einer Anreicherung unter 50 % Uran 235, der unter den Belastungsbedingungen und Sicherheitsanforderungen von Hochleistungsreaktoren einsetzbar wäre. Aus diesem Grund ist derzeit noch kein Brennstoff für die Umrüstung des FRM II auf eine niedrigere Anreichung ( "
Ihre Behauptung, dass noch kein geeigneter Kernbrennstoff mit einem Anreicherungsgrad von 50% weltweit vorhanden sei, steht im klaren Widerspruch zum SZ-Bericht: https://www.sueddeutsche.de/politik/versuchsreaktor-garching-waffenfaehiges-uran-1.4483788
Dort steht (ziemlich in der Mitte): ... "Der wurde ganz auf den platzsparenden HEU-Brennstoff ausgerichtet. Mittlerweile gilt ein Zwischenschritt als wahrscheinlich, bei dem die Anreicherung des Urans auf unter 50 Prozent sinken soll. Den Brennstoff gibt es schon. ..."
Daher meine Frage:
- Wer hat denn nun Recht: Ihre Fachleute im bayer. Wissenschaftsministerium oder SZ-Redakteur Michael Bauchmüller?
Übrigens: Dass Prof. Dr. Herrmann bald in Pension geht, war mir längst bekannt. Seinen designierten Nachfolger, Prof. Dr. Thomas Hofmann, kenne ich persönlich seit über 20 Jahren (wir beide dutzen uns).
In gespannter Erwartung Ihrer erneuten baldigen Antwort verbleibe ich
mfG
G. L.
Sehr geehrter Herr L.,
gerne darf ich Ihnen auf Ihre Rückfrage Folgendes mitteilen:
Das Staatsministerium orientiert sich in seiner Beurteilung an den sachkundigen Stellungnahmen der Wissenschaftler der TUM sowie den Ergebnissen einer externen Begutachtung der Umrüstungsforschung am FRM II. Danach gibt es derzeit weltweit keinen qualifizierten hochdichten Brennstoff mit einer Anreicherung unter 50 % Uran 235, der unter den Belastungsbedingungen und Sicherheitsanforderungen von Hochleistungsreaktoren einsetzbar wäre.
Ihr Bernd Sibler