Frage an Bernd Reinert von Christian R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Reinert,
vorweg möchte ich Ihnen noch mal kurz meinen Respekt zollen, obwohl ich kein Anhänger Ihrer Partei bin, finde ich es anerkennenswert, dass Sie hier gestellte Fragen versuchen ordentlich und zügig zu beantworten.
Ergänzend zu meiner Frage vom 27.09.05 möchte ich noch mal nach haken. Meine Frage 1 ist auf dem angebotenen Informationen der CDU-Seite nur bedingt beantwortet worden, einige Argumente kann ich nachvollziehen (Expertentum, Prominentenbonus).
Aber wissen würde ich gerne noch mal, warum die Leute, die die Liste so gut finden und so wählen wollen nicht einfach ihre 5 Stimmen auf die ersten fünf Kandidaten verteilen und somit doch klar gemacht haben, die Verteilung ist so wie sie ist gut, so würde ich es jedenfalls machen, wenn es mir nicht egal ist und mir die vorgeschlagene Reihenfolge gefällt.
Außerdem scheint mir die gewählte Größenordnung der notwendigen Stimmen zu hoch, wäre nicht ein Viertel oder die Hälfte der von Ihnen vorgeschlagenen notwendigen Persönlichkeitsstimmen so ein großes Votum, dass es schon Einzug ins Ergebnis halten sollte, auch gegen den Wunschvorschlag der Partei. Und eine Splittergruppe wäre das dann sicherlich auch nicht mehr.
Mfg
Christian Rave
Sehr geehrter Herr Rave,
beim gegenwärtig geltenden Wahlgesetz ist es so, dass der Wähler eben nicht seine Zustimmung zum Listenvorschlag insgesamt ausdrücken kann: wenn er (und viele andere Wähler auch) die ersten fünf Kandidaten ankreuzt und der Partei mehr als fünf Sitze zustehen, dann entscheiden letztlich wenige, die andere Kandidaten gewählt haben, wer die weiteren Sitze einnimmt, wodurch wieder Experten und neue Kandidaten mangels Bekanntheit benachteiligt werden.
Mit der von uns vorgeschlagenen Änderung kann (aber muss nicht) der Wähler die Zustimmung zur Listenreihenfolge ausdrücken. Wenn ihm fünf Kandidaten besonders wichtig sind, kann er denen Präferenzstimmen geben (oder einem Kandidaten 5 Stimmen usw.) und damit die Listenreihenfolge verändern, wenn es ihm viele Wähler gleichtun. Die Schwelle für die Veränderung der Listenreihenfolge entspricht genau der erforderlichen Stimmenzahl plus eine pro Sitz für die Partei, und das halte ich für eine einleuchtende Festlegung. Andere Schwellenwerte sind sicher denkbar, ihnen würde aber etwas Willkürliches anhängen.
Danke auch für die netten Worte zu Beginn Ihrer Mail - vielleicht mache ich Sie ja noch zum Anhänger der CDU ;-) .
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Reinert