Sehr geehrter Herr Coumanns, wie wollen Sie die Energiewende beim Heizen voran bringen und was wollen Sie tun, damit mehr PV-Anlagen auch auf Mehrfamilienhäusern gebaut werden?
Solarthermie ist derzeit die einzige Möglichkeit, ohne CO2 zu heizen. Bei den derzeit am Markt verfügbaren Panels benötigt man im Winter aber so viel, dass es sich wirtschaftlich trotz aktueller Förderung, nicht annnähernd lohnt. Hier braucht es einen Innovations- und Investitionsanreiz seitens der Politik.
Möchte man als Vermieter seinen Mietern mit einer PV-Anlage auf dem Dach Solarstrom anbieten, sind die bürokratischen Hürden so immens, dass es sich für kleine private Vermieter weder finanziell lohnt noch der Verwaltungsaufwand zu stemmen ist. Warum wird man sofort als Stromunternehmer behandelt und hat die selben Auflagen gegenüber seinen Mietern zu erfüllen, wie ein großer Stromkonzern? In einer Eigentümergemeinschaft ist es verwaltungstechnisch kaum umsetzbar, ein Mieterstrommodell von einer Hausverwaltung verwalten zu lassen, Fragen, ob die Eigentümergemeinschaft steuerlich als Kleinunternehmer behandelt werden kann, oder gar ein Gewerbeanmelden muss sind ebenfalls ungeklärt.
Sehr geehrter Herr J.,
vielen Dank für Ihre zweigeteilte Frage. Die Energiewende beim Heizen steckt noch in den Kinderschuhen. Bei Neubauten empfehlen sich Wärmepumpen, die mit grünem Strom betrieben werden. Die Energiewende beim Heizen in Altbauten ist deutlich schwieriger. Hier könnte aus meiner Sicht perspektivisch mit Brennstoffzellen und Wasserstoff geheizt werden. Voraussetzung wäre natürlich, dass der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.
In meinem Heimatort, Bedburg-Königshoven, hat es hierzu vor ein paar Jahren ein Pilotprojekt gegeben, dass gefördert worden ist:
Ich sehe es als meine Aufgabe an, bei einer SPD-geführten Landesregierung auch die Energiewende beim Heizen voranzubringen.
Der andere Teil Ihrer Frage betrifft das Thema Mieterstrom. Die rechtlichen Rahmenebdingungen hierfür werden in Berlin im Bundestag gestellt. Im Rahmen des so genannten Osterpakets der Bundesregierung sind hierbei Erleichterungen vorgesehen. Das Gesetzespaket befindet sich derzeit noch in den parlamentarischen Beratungen des Bundestages.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Coumanns
Weitere Fragen an Bernd Coumanns
Straßenausbaubeiträge gehören in NRW abgeschafft. Sie sind sozial ungerecht und belasten die Anwohner erheblich.
Bitte schauen Sie sich meine Antwort bei der anderen gleichlautenden Frage von Ihnen an.
Wir sollten uns Gedanken machen, Treibhausgase auch wieder aus der Luft herauszufiltern.
Auch hier möchte ich Sie nochmal auf mein Büchlein "Blick nach vorn" hinweisen