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Benjamin Rauer
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Frage von Ulrich H. •

Frage an Benjamin Rauer von Ulrich H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Hallo Herr Rauer,

im ländlichen Altkreis spüre ich immer wieder eine Diskrepanz zwischen den Möglichkeiten des "Bauens im Außenbereich" und der Neuausweisung von Baugebieten.
Konkret: Es erscheint, als würden den Bürgern, die Willens sind, alte Resthöfe o.ä. im Außenbreich zu modernisieren, Steine in den Weg gelegt, während das Ausweisen von m.E. seelenlosen, flächenverbrauchenden Neubausiedlungen weiter möglich ist.
Wie ist zu diesen Aspekten Ihre Position bzw. die Ihrer Partei?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Hegerfeld,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 19. April 2017.

Das Thema „Bauen im Außerbereich versus Verdichtung im Ortszentrum“ wird  gerade im ländlich strukturierten Bereich immer wieder kontrovers diskutiert.

Für uns Grüne ist der Erhalt der Höfe als kulturhistorischer Wert aber auch als aktiv gestalteter Lebensraum ein wichtiges Anliegen. Innerhalb des Gebäudebestandes auf einem Hof ist Bauen auf vielfältiger Weise möglich und so können Resthöfe aus meiner Sicht im Außenbereich auch ausreichend modernisiert werden. Nur zum Beispiel ein Neubau für eine Firma, die auf Wachstum setzt und eher in einem  Gewerbegebiet angesiedelt werden sollte, ist nicht möglich.

Weiterhin kennen Sie vielleicht auch das von einigen Kommunen aufgelegte Programm „Jung kauft alt“, dessen  Ziel es ist nicht mehr oder zukünftig leerstehende  Bausubstanz für junge Familien nutzbar zu machen. Damit verbunden ist eine Belebung der Dörfer  und dient damit auch dem Erhalt bereits vorhandener Infrastruktur (Kindergärten, Schulen etc.). Mit den bereit gestellten Landesmitteln zum Ausbau des Internets in den sogenannten „weißen“, also unterversorgten Gebieten trägt das Land dazu bei sowohl die Wohnattraktivität als aber auch die Chancen für Gewerbetreibende im ländlich strukturierten Gebieten massiv zu erhöhen.

Mit jeder Um- oder Weiternutzung eines bereits vorhandenen Gebäudes wird gleichzeitig weitere Flächenversiegelung vermieden. Etwa 50 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind bereits versiegelt. Dass das auf Dauer nicht so weiter gehen kann, ist allseits bekannt.  Das heißt, immer dann, wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass auf Grund verstärkter Nachfrage weitere Baugebiete ausgewiesen werden sollen, muss auch auf eine verdichtete Bauweise, die aus unserer Sicht aber immer ökologisch orientiert sein sollte, geachtet werden. Das heißt, es sollte möglichst wenig Fläche verbraucht werden.  Freies, ungeregeltes Bauen im Außenbereich (Neubau) würde jedoch zu erheblich mehr Flächenverbrauch führen,  da dann auch Flächen für die Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden müssen. Diese ist in den vorhandenen Ortszentren in der Regel bereits vorhanden.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Benjamin Rauer

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