Frage an Benedikt Lux von Stefan H. bezüglich Verkehr
Lieber Benedikt Lux,
seit gut einem Jahr wohnen wir (2 Erwachsene, 2 Kinder) jetzt in der Drakestraße etwa Höhe Dürerstraße. Die Drakestraße ist wegen Schulen zwischen Hindenburgdamm und Walter-Linse-Straße 30-Meilen-Zone, jedenfalls bis 17 Uhr. Von dort ab nördlich, also fast genau da, wo die Drakestraße schmaler wird und dadurch auch der Verkehrslärm in den angrenzenden Häusern zunimmt, geht es allerdings mit 50 km/h weiter. Gerne fahren hier auch Lastwagen mit deutlich höherer Geschwindigkeit durch, von waghalsigen Überholmanövern mit 70 km/h durch PKWs und gelegentlich 100 km/h durch Motorräder ganz zu schweigen. Das ist gerade abends und in den frühen Nacht- und Morgenstunden ein Problem. Wir schlafen nach hinten raus, aber auch da müssen wir die Fenster geschlossen halten, weil die Kinder sonst wegen der Raser nicht einschlafen können bzw. in aller Herrgottsfrühe durch den Lärm aufwachen.
Sehen Sie eine Chance, den schmalen Teil der Drakestraße zwischen Walter-Linse- und Ringstraße zur 30-Meilen-Zone zu machen, zumindest abends und nachts?
Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Hinz
Sehr geehrter Herr Hinz,
vielen Dank. Ihre Frage kommt quasi wie bestellt (, was sie aber nicht ist!). Und sie beweist, dass Renate Künast und wir GRÜNEN mit einem Anliegen doch recht hatten, obwohl wir uns dafür Monate verbal prügeln lassen mussten. Die Drakestraße - ich kenne sie aus meinen Schulzeiten sehr gut - gehört neben einigen anderen Straßen in Steglitz, etwa der Lepsiusstraße, zu denen, in der Tempo 30 dringend angezeigt ist und von Anwohnern sehnlichst erwartet wird.
Die grundsätzliche Ansicht von uns GRÜNEN kennen Sie ja sicherlich: Wir wollen in ganz Berlin - außerhalb der großen Hauptverkehtrsstraßen - verstärkt auf Tempo 30 setzen. Das schont nicht nur Sie, als Anwohner, sondern sorgt auch für einen flüssigeren Verkehr, der damit zu weniger Emissionen führt. Also, die kurze Antwort auf Ihre Frage: Ja, ich sehe nicht nur eine Chance, sondern auch das konkrete Bedürfnis Tempo 30 über die Goethe-Schule hinaus bis zur Ringstraße zu verlängern.
Die Machbarkeit hängt natürlich immer mit den politischen Konstellationen zusammen. Da die Tempobegrenzung im konkreten Fall nicht alleine von mir als Abgeordneter, sondern von der Verkehrslenkung Berlin, gegebenenfalls unterstützt durch die Bezirksverordnetenversammlung, entschieden wird, möchte ich Sie bitten, auch nach der Wahl an dem Thema "dran" zu bleiben.
Im Bezirk scheitern Anliegen der Tempobegrenzung häufig am Widerstand von der CDU - im Land häufig an der Zaghaftigkeit der Verkehrslenkung und der SPD. Bei uns GRÜNEN werden Sie in dieser Frage grundsätzlich Unterstützung finden.
Benedikt Lux MdA
innenpolitischer Sprecher
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
im Abgeordnetenhaus von Berlin