Hallo Herr Wolf, was gedenken Sie und Ihre Partei konkret gegen den Wohnungsnotstand in Berlin und den anderen Großstädten zu unternehmen?
Hallo Herr Wiesmann,
die Wohnraumsituation in Berlin hat über die Jahre zu verschiedenen regulatorischen Maßnahmen geführt, die wir unterschiedlich bewerten. Wir unterstützen den Schutz der Mieter durch einen Mietspiegel und die Mietpreisbremse. Auch die nachhaltige Gestaltung von Stadtquartieren durch den Milieuschutz betrachten wir als sinnvolles Werkzeug. Maßnahmen wie die Enteignung von Wohnungsgesellschaften oder den Mietendeckel lehnen wir ab und ziehen lösungsorientiertes Handeln teurer Symbolpolitik vor.
Berlin ist gekennzeichnet und geprägt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Lebens- und Wohnformen, für die jeweils individuelle Lösungen nötig sind. Vor dem Hintergrund der zum Teil starken sozialen und finanziellen Verwerfungen in der Bevölkerung ist es unerlässlich, die Förderung des sozialen Wohnungsbaus zu verstetigen, um mehr Menschen die freie Wahl des Wohnortes zu ermöglichen. Ebenso wichtig ist die Förderung landeseigener Wohnungsunternehmen und Genossenschaften. Erwerb von Wohneigentum Privatpersonen müssen beim Erwerb von Wohneigentum zur Eigennutzung spürbar entlastet werden, unter anderem durch eine Deckelung der Maklergebühren und einer Erhöhung des Freibetrags der Grunderwerbssteuer.
Um die Wohnungsnot zu bekämpfen, brauchen aber vor allem den Bau neuer Wohnungen. Hier sind insbesondere auch Nachverdichtungen und Aufstockungen vorhandener Wohngebäude vorzunehmen, um möglichst wenig neue Flächen versiegeln zu müssen. Dazu müssen auch Einschränkungen wie die Traufhöhe offen reflektiert und gegebenenfalls angepasst werden.
Wenn Sie mögen, lesen Sie hier mehr dazu, wie wir uns eine humanistische Wohnungspolitik vorstellen:
https://www.diehumanisten.de/2020/06/22/positionspapier-wohnungspolitik/
Grüße
Barend Wolf