Frage an Barbara Wolff von Nicla H. bezüglich Energie
Liebe Frau Wolff, wie stehen Sie zu Windrädern auf der Schwäbischen Alb? Dies auch vor dem Hintergrund was bereits mehrere (Bio) Gasanlagen unserer Natur hier antun. Danke für Ihre Einschätzung.
Liebe Frau Hercher,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die atompolitische Kehrtwende wurde seitens Angela Merkel einen Tag nach Beginn der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 beschlossen. Ende 2022 soll der letzte Atommeiler vom Netz gehen. Kohlekraftwerke folgen.
Um den Energiebedarf zu decken, muss zum einen Energie eingespart werden, z.B. durch energetische bautechnische Maßnahmen, sparsamere Endgeräte und einen bewussteren Umgang mit Energie durch Industrie und Verbraucher.
Außerdem müssen erneuerbare Energiequellen aus Wasser, Sonnen- und Windenergie zugebaut werden.
Bayern und Baden-Württemberg sind ideal Standorte für Wasserkraft. Der Süden, also auch Baden-Württemberg, ist ein idealer Ort für großflächigen Ausbau der Sonnenenergie.
Photovoltaik soll sowohl auf gewerblichen, öffentlichen, als auch allen dafür geeigneten privaten Dächern uneingeschränkt und subventioniert zum Einsatz kommen. Das wurde in den letzten 10 Jahren stark vernachlässigt.
Auch Windkraft soll unter Berücksichtigung des Denkmal-, Natur- und Artenschutz an geeigneten Orten ausgebaut werden. Dafür stehen die Klimaliste und ich persönlich auch.
Meiner persönlichen Meinung nach dürfen sich Klima- und Naturschutz aber gegenseitig nicht kannibalisieren. Sie bedingen sich gegenseitig! Windkraft im Wald, wofür große Flächen gesunder, zusammenhängender, CO2 speichernder Wald gerodet und versiegelt werden müssten, sowie der Artenschutz massiv gefährdet wird, sehe ich als kritisch an. Es muss deshalb auch auf der Alb sehr genau und detailliert, geprüft werden, wo geeignete Orte für diese wichtigen erneuerbaren Energiequellen vorhanden sind, die den Belangen von
Klima- UND Naturschutz gerecht werden.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Barbara Wolff