Frage an Barbara Moritz von Helmut V. bezüglich Bildung und Erziehung
Wollen wir Methussalems an Gymnasien in NRW?
Sehr geehrte Frau Moritz,
das Abitur nach 12 Jahren gleicht den deutschen Bildungsabschluss den meisten europäischen Schulabschlüssen an und fördert damit Austausch und Integration in Europa. Stress in den Schulen ist nur dadurch entstanden, dass die hiesige Bildungsbürokratie es versäumt hat, Lehrpläne zu entschlacken und die Schulen wirksam bei der Umsetzung der ersten spürbaren Reform seit Jahrzehnten zu unterstützen.
Warum soll das richtige Ziel jetzt geändert werden?
Das ist in meinen Augen eine Absage an die Reformfähigkeit schulischer Institutionen.
Wie sehen Sie das?
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Vallenas
Vater dreier schulpflichtiger Kinder
Sehr geehrter Herr Vallenas,
Abgesehen davon, dass man Reformen so durchführen muss, dass die unter Umständen notwendige Infrastruktur auch mitkommt (hier: Mensen wegen Ganztagsunterricht), bin ich nicht grundsätzlich gegen eine 12jährige Schulzeit. Im Gegenteil würde ich aber die Wahlfreiheit bevorzugen. Was für den einen gut ist, kann für einen anderen schlecht sein.
Ich würde die Schulzeit bis zur 10. Klasse nicht verdichten, sondern in der Oberstufe zwischen der 2jährigen und 3jährigen Variante wählen lassen.
Wir Grünen setzen uns für die Förderung nach individuellen Vorraussetzungen ein. Die Selbstverantwortung und die Wahlfreiheit haben eine hohen Stellenwert.
Wir erleben leider, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler unter Leistungsdruck stehen bis dahin, dass sie beruhigende Medikamente einnehmen.
Das macht mich sehr nachdenklich. Wir sollten den Kindern ihre Kindheit nicht nehmen. Die ist zu wichtig!! Und zwar für das ganze Leben!
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Moritz