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Frage von Prof. Dr. Karl-Joachim S. •

Frage an Barbara Hendricks von Prof. Dr. Karl-Joachim S. bezüglich Finanzen

Sehr verehrte Frau Dr. Hendricks,

zunächst vielen Dank für Ihre Antwort, die allerdings folgende Nachfragen provoziert:

1.
Wer hat denn angeordnet, daß "der grundsätzliche gesamtwirtschaftliche Nutzen von Kreditverkäufen und Verbriefungen als sinnvolle Instrumente der Refinanzierung und Risikodiversifizierung ... nicht in Frage zu stellen ... ist" ?
Das Gegenteil (!) Ihrer Behauptung kann man seit Wochen in den Wirtschaftszeitungen lesen und wenn ich die Entwicklung in den USA richtig verstehe, wird dort gerade das weitgehend unregulierte Geschäftsfeld "Kreditverkäufe und Verbriefungen" in Richtung ´Pfandbrief´ reguliert, wird also möglicherweise so keinen Bestand haben.
Sie kennen doch den alten DDR-Witz:
Was macht Amerika ?
Es ist gerade noch vor dem Abgrund stehen geblieben.
Was macht Deutschland ?
Es will Amerika überholen ....

2.
Können Sie mir eine (!) Bank nennen (bitte nicht die IKB oder die KfW), der es gelungen ist, durch "Kreditverkäufe und Verbriefungen ... eine breite Streuung von Risiken" zu erreichen ?
Ist Ihnen bekannt, daß ganz überwiegend die verkaufenden Banken die ´Kreditaufkäufer´ finanzieren (´Hebel der Investoren´) und deswegen kein Eigenkapital (Basel II) ´frei´ wird ?

3.
Können Sie mir eine (!) Bank nennen, die in Folge von "Kreditverkäufe und Verbriefungen ... neue Möglichkeiten der Kreditvergabe" erhalten und genutzt (!) hat ?
Wie soll das mit den Basel-II-Regelungen vereinbar sein ?

4.
Können Sie mir eine (!) seriöse (vor allem: unabhängige) Untersuchung nennen, in der diese ´Werbesprüche der Finanzindustrie´ empirisch bestätigt werden ?

Herzlichen Dank !

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Prof. Schmelz,

gerne antworte ich auf Ihre Fragen.

1. Niemand hat hier etwas "angeordnet".

2. Die Aussage bezieht sich auf die makroökonomische Risikostreuung.

3. Der Prozess der Integration von Banksystem und Finanzmarkt macht nicht vor der Haustür Deutschlands Halt.

4. Hierzu und zum Gesamtkomplex verweise ich beispielhaft auf das Dritte Kapitel des aktuellen Jahresgutachtens des Deutschen Sachverständigenrats "Stabilität des internationalen Finanzsystems"

Mit freundlichen Grüßen
Barbara Hendricks