Frage an Barbara Hendricks von Herbert D. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Hendricks,
die Corona-Epidemie (resp. Pandemie) wird uns noch lange begleiten, auch wenn/falls es einen Impfstoff geben wird. Denn 8 Milliarden Menschen vor dem Virus zu schützen wird eine große Kraftanstregung bedeuten (https://www.infosperber.ch/Artikel/Gesundheit/Ein-Impfstoff-wird-das-Problem-nicht-losen). Daher ist doch sinnvoller sich Konzepte auszudenken MIT dem Virus zu leben. Wie sehen Sie diese Einschätzung?
Warum haben Bundes- und Landesregierungen noch kein derartiges Konzept erarbeitet sondern uns schon wieder in einen Lockdown - mit all seinen Kollateralschäden - geführt?
Eine Maßnahme wäre gewesen (und dies ist immer noch machbar) Pflegekräfte in den Krankenhäuser einzustellen (https://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/2989.n%C3%A4chster-lockdown-blinder-aktionismus-hilft-nicht.html) um die Zahl der betreuten Betten zu erhöhen. Ein Lockdown wäre dann nicht notwendig und Menschen würden ihren Betrieb / ihre Arbeit nicht verlieren. Statt Milliarden der deutschen Wirtschaft (dem Kapital) in den Schlund zu werfen, hätte (und sollte) dieses Geld in unsere Gesundheitssystem gesteckt werden. Der Effekt wäre/ist Arbeitsplätze zu erhalten und zusätzliche zu schaffen.
"Schließlich ist gute und vor allem ausreichende medizinische Versorgung ein entscheidender Faktor dafür, wie viele Menschenleben gerettet werden können."
Da es angeblich der Bundesregierung um die Gesundheit der Menschen geht, möchte ich Sie fragen:
Werden Sie sich für die Stärkung des Gesundheitssystem einsetzen, also für eine angemessene Entlohnung, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal in den Krankenhäuser ...aber auch in den Gesundheitsämtern?
Wären Sie auch bereit Kliniken (wieder) zu vergesellschaften (sozialisieren) um den Interessen der Bürger nachzukommen?
Asiatische Länder wie Südkorea, Japan oder Taiwan - aber auch Neuseeland - haben die Corona-Virus-Epidemie besser im Griff. Könnten wir von diesen Ländern lernen?
Es grüßt Sie aus Kleve
H. D.
Sehr geehrter Herr D.,
Sie können sich sicher sein, dass wir uns im Parlament die Entscheidungen der letzten Wochen nicht leicht gemacht haben. Dies gilt mit Sicherheit auch für die Verantwortlichen in den Landesregierungen wie in der Bundesregierung.
Ihren Vorschlag, mit dem Virus zu leben, teile ich in der jetzigen Akutphase ausdrücklich nicht, denn dies würde für viele Menschen auch im Kreis Kleve bedeuten, mit dem Virus zu sterben. Einsatz und Verteilung eines Impfstoffes wird Gegenstand zukünftiger Debatten sein und mit aller gebotenen wissenschaftlichen und ethischen Sorgfalt und politischer Expertise begleitet.
Um unser Gesundheitssystem weiter zu stärken, haben wir bereits im September das Krankenhauszukunftsgesetz beschlossen und erarbeiten ein Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege. Auch der Öffentliche Gesundheitsdienst wird durch entsprechende Maßnahmen gestärkt. Kurzfristige Personalgewinnung ist aber im gesamten Gesundheitsbereich aufgrund fehlender Fachkräfte leider kaum möglich.
Barbara Hendricks