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Frage von Kyra S. •

Frage an Barbara Hendricks von Kyra S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Dr. Hendricks,

Zur Zeit besuche ich die 13. Klasse einer Gesamtschule und werde vorraussichtlich mit einem relativ guten Notendurchschnitt mein Abitur abschließen. In der Grundschule habe ich, aufgrund meiner Schüchternheit, eine Realschulempfehlung bekommen.

In meiner Jahrgangsstufe befinden sich überwiegend Schüler, die ebenfalls keine Gymnasialempfehlung erhalten haben. Dennoch befinden sich ungefähr 100 Schüler, die ihr Abitur im Mai beenden werden.

Daher meine Frage: Wieso wird bereits in der Grundschule stark selektiert und wieso wird es später nicht noch einmal aufgegriffen. Zur Zeit wird von "Wissentests" gesprochen, die jedoch im jungen Alter durchgeführt werden sollen. Führen diese Teste nicht zum selben Ergebnis mit "weitgehend vermeidbaren Kosten"? Zudem frage ich mich, warum begabte Schüler, die bereits den Stoff aus beispielsweise der eigenen Matheklasse beherschen, nicht in einen anderen Kurs in einer höherliegenden Klasse besuchen dürfen. Was würden Sie bzw. die Patei für Hochbegabte erreichen wollen?

Mit freundlichen Grüßen

Kyra Smits

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Antwort von
SPD

Liebe Kyra Smits,

ich könnte Sie einfach dazu beglückwünschen, dass Sie trotz Realschulempfehlung vor dem Abitur stehen, und sagen: sehen Sie, es klappt doch! Oder ich könnte feststellen, dass Bildungspolitik Ländersache ist und der Bund nicht zuständig - was leider zutrifft.

Aber ich bin ich Ihnen sehr dankbar für Ihre Frage.

Sie gibt mir Gelegenheit herauszustellen, wie bedeutend gute Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstwertgefühl eines jeden jungen Menschen ist und wie bedeutend sie für das Wohlergehen der Bevölkerung insgesamt ist. Das ist auch der Grund, warum wir die länderbezogene Zuständigkeit in der Bildungspolitik nicht so lassen wollen, wie sie jetzt ist, und warum wir massive Bundesmittel in das Bildungssystem von der Kleinkindbetreuung bis zur Erwachsenenbildung leiten wollen.

In der Langfassung unseres Regierungsprogramms handelt Abschnitt 4 von unseren bildungspolitischen Zielen. Ich habe Ihnen den Abschnitt unten an meine Mail angehängt. Als direkte Antwort auf Ihre Frage zitiere ich folgende Sätze:

* Unser Ziel ist ein sozial gerechtes, leistungsstarkes und durchlässiges Schulsystem, das kein Kind und keinen Jugendlichen zurücklässt. Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler länger gemeinsam lernen können.Das werden wir mit einer besseren individuellen Förderung verbinden.*

Damit drücken wir das aus, was auch Sie fordern. Und wir beschreiben, was geschehen muss, damit Bildung endlich die Vorrangstellung bekommt, die ihr zukommt.

Übrigens: alles Gute für Ihren Schulabschluss!
Mit freundlichen Grüßen

Barbara Hendricks