Frage an Ayla Cataltepe von Reiner D. bezüglich Umwelt
Guten Tag,
in den letzten Jahren wurden in vielen Städten Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge durchgesetzt. Das schmerzte sehr, denn wegen einem im Quartal anfallenden Arztbesuch in Stuttgart musste ich mein Fahrzeug gegen ein jüngeres eintauschen, was viel Geld gekostet hat.
Bei uns auf dem Land (Dorf mit 1.000 Einwohner) fahren viele Traktoren die 50 Jahre und älter sind und deren Besitzer lassen diese auch oft im Stand stundenlang laufen. Die Umweltbelastungen werden billigend in Kauf genommen und diese sind nicht unerheblich. Von der enormen Lärmbelästigung ganz zu schweigen.
Was wird gegen diese Umweltverschmutzer unternommen? Kaum ist Feierabend oder Wochenende werden diese OLDIES aus der Scheune geholt und die Anwohner "vergiftet". Die Freizeit- und Hobbylandwirte reagieren gereizt wenn man sie darauf anspricht.
Vielen Dank für ein Feedback.
Sehr geehrter Herr Dukat,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich Ihnen hiermit gerne beantworte.
Den von Ihnen beschriebenen Ärger kann ich verstehen. Eine saubere Luft und eine leise Umgebung dienen der Gesundheit der Menschen und sind für uns Grüne von zentraler Bedeutung. Die Luftreinhaltung in Stuttgart und anderen schadstoffbelasteten, urbanen Regionen erforderte weitreichende Maßnahmen, die u.a. auch unvermeidbare Verkehrsbeschränkungen für ältere Diesel-Fahrzeuge beinhalteten. Letztendlich ist unsere konsequente Luftreinhaltepolitik aber eine große Erfolgsgeschichte: https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/bilanz-zur-luftreinhaltung-verbesserungen-beim-gesundheitsschutz
Für vereinzelte Arztbesuche (einmal im Quartal) hätte ich nicht die Neubeschaffung eines Fahrzeugs für notwendig erachtet. Stuttgart ist prima über den ÖPNV angebunden, und die Park & Ride-Plätze waren immer anfahrbar. Das möge dann aber jeder für sich selbst entscheiden, ob er ein neues Auto kauft oder einmal pro Quartal zur Not ein Taxi nutzt, wenn Bus und Bahn nicht in Frage kommen.
Ältere Fahrzeuge (ab 30 Jahren mit H-Kennzeichen) sind von den Verkehrsbeschränkungen zur Luftreinhaltung ausgenommen. Das liegt daran, dass diese Oldtimer nur in so kleiner Stückzahl unterwegs sind, dass sie für die Schadstoff-Emissionen keine nennenswerte Rolle spielen.
Was die Nutzung von uralten Traktoren für Nebenerwerbs- und Freizeitlandwirte im ländlichen Raum angeht, habe ich leider keine Lösung, außer auf Rücksicht zu drängen. Leider scheinen landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge in Sachen Emissionsregulierung ein paar Privilegien zu genießen, deren Entstehung ich nicht nachvollziehen kann, die aber nur vom Bund geändert werden könnten.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ayla Cataltepe