Axel Voss
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Frage von Michael K. •

Frage an Axel Voss von Michael K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Herr Voss,

Google ändert an seinem Internet-Browser Chrome gerade das Verhalten des URL-Eingabefeldes.

Mir als IT-Experten erscheinen die Gründe für vorgeschoben. Das Ausblenden von Bestandteilen der URL könnten – ähnlich wie das Ausblenden eines Bestandteils des Dateinamens durch Mircosoft in dessen Betriebssystem – sogar für Angriffe auf die Computersysteme missbraucht werden. Meiner Meinung nach steht hier ein ganz anderes Ziel dahinter: Den Anwendern soll abgewöhnt werden die URL-Zeile noch zu benutzen. Am Ende soll man nur noch das im Internet erreichen können was Googles Suchmaschine als Ergebnis zurück gibt.

Damit würde Google weitere Macht erlangen. Es könnte z.B. kleine IT-Firmen, die Google in Teilbereichen von Kunden Konkurrenz machen könnten, vor deren Kunden verbergen. Es hätte auch noch mehr Einfluss darauf welche Nachrichten für die Internetnutzer sichtbar sind und welche nicht.

Und seitdem Google dem politischen Druck in China nachgegeben hat ist klar, dass der Spruch „Don't be evil“ für Google nicht mehr viel Wert hat.

Wenn ich Ihre Position beim Leistungsschutzrecht richtig verstanden habe, wollen sie die Macht der US-Firmen begrenzen und die Pressevielfalt erhalten. Die Gegner haben Ihnen ja vorgeworfen eine für Zensurzwecke einsetzbare Technik bei den Internetfirmen zu erzwingen.
Darum interessiert mich, ob Sie sich dafür einsetzen werden, dass Google seinen Browser als vollwertigen Browser erhält und die URL-Zeile nicht abschafft oder Sie sich darüber freuen, dass Google von sich aus ein weiteres Mittel zur Zensur eingeführt hat und Sie darum in dieser Sache nichts tun werden.

Axel Voss
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage zu den Änderungen bei Google Chrome, die ich zum Anlass genommen habe, eine offizielle Anfrage an die EU-Kommission zu richten.
Ich habe darin die EU-Kommission um eine Bewertung des von Ihnen geschilderten Sachverhaltens gebeten.

Gerne werde ich die Antwort der Kommission, die allerdings erfahrungsgemäß erst in einigen Wochen bei mir eingehen wird, hier veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Voss

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