Werden Sie sich für die Erforschung von Long-COVID und ME/CFS einsetzen?
Nach aktuellen Angaben der WHO sind über 36 Millionen Menschen in Europa von Long Covid betroffen. Viele von ihnen leiden an der schweren neuroimmunologischen Erkrankung ME/CFS, die von allen chronischen Krankheiten mit die geringste Lebensqualität aufweist.
Bislang gibt es weder eine Therapie noch genügend Anlaufstellen für die Betroffenen. Neben dem individuellen Leid verursacht Long COVID auch einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden, da viele der Betroffenen nicht mehr arbeiten können und auf Pflege angewiesen sind. Allein für Deutschland wird der wirtschaftliche Schaden im Jahr 2021 auf über 5,7 Milliarden Euro geschätzt.
Mehr Informationen zu ME/CFS finden Sie unter: https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/.
Mehr Informationen zu Long-COVID finden Sie unter: https://www.mecfs.de/longcovid/
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und stehe Ihnen auch für Rückfragen zum Thema jederzeit zur Verfügung.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Europäische Union unterstützt die Forschung im Bereich Post-Covid und ME/CFS bereits intensiv. Die EU-Kommission hat seit Beginn der Pandemie 110 Millionen Euro für die Ursachenforschung im Bereich Long-Covid bereitgestellt. Staatenübergreifende Forschung und eine bessere Koordination sind essenziell, um den Kampf gegen die Auswirkungen einer Corona-Erkrankung zu gewinnen.
Ganz konkret fördert die EU zum Beispiel ein Forschungsprojekt über die langfristigen Folgen einer Corona-Erkrankung, welches vom Universitätsklinikum in Helsinki geleitet wird. Weitere Länder wie Deutschland, Estland, Italien oder die Niederlande sind an der Forschung beteiligt. Das Projekt beschäftigt sich mit der Erforschung der Faktoren und Mechanismen, die für die Entwicklung des Long-Covid-Syndroms verantwortlich sind und ist hoffentlich ein großer Schritt auf dem Weg der Bekämpfung der Krankheit.
Trotzdem muss noch viel mehr getan werden. Deswegen hat mein Kollege Peter Liese (EVP) gemeinsam mit anderen Kollegen in der Resolution des Covid-Sonderausschusses intensive zusätzliche Maßnahmen beschlossen.
Den Bericht und weitere Informationen finden Sie hier: https://www.europarl.europa.eu/committees/de/covi/home/highlights.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Axel Voss