Axel Sellmer
SPD
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Frage von Frank J. •

Frage an Axel Sellmer von Frank J. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Sellmer ! Ich bedanke mich für Ihre Antwort. Leider vermisse ich einige Beantwortungen der von mir gestellten Fragen. Also deswegen nochmals die Nachfragen. Wieviele Kosten muß ein bundesdeutscher Haushalt im Schnitt pro Jahr für die Emmisionsreduktion einplanen ? Wie hoch wird die Preissteigerung von Produkten für die Emmisionsreduktion in der BRD geschätzt (in %) ? Die Durschnittskosten eines EU-Bürgers sind ja nicht die Durschnittskosten eines bundesdeutschen Haushaltes. Ist es nicht so, dass die BRD Vorreiter einer modernen Umweltpolik ist ? Immerhin hat die BRD zuallererst FCKW verboten, die deutsche Wirtschaft hat den 3-Wege-Katalysator erfunden, wodurch weltweit alle Autmobile erheblich weniger Umweltbelastungen verursachten usw. usw.
Sicherlich ist Klimaschutz wichtig und unabdingbar, ich denke jedoch, dass innenpolitisch die EU alles ausgereizt hat, jedoch aussenpolitisch das eigentliche Problem liegt. Wenn man sich vor Augen führt, dass in Asien rd. 3,2 Milliarden Menschen leben und es in einigen asiatischen Großstädten gang und gäbe ist, dass aufgrund des hohen Abgasausstosses gerade mal noch 10 m Sichtweite vorhanden ist, sich vorstellen kann, dass in Brasillien jedes Jahr die Gesamtfläche der BRD an tropischem Regenwald abgeholzt wird und der US-Amerikaner mit einem Verbrauch von mehr als 1.740 l Benzin pro Kopf/Jahr (Vergleich BRD pro Kopf/Jahr 530 l) glänzt, dann fragt man sich, ob dies nicht der obligatorische Tropfen auf den heissen Stein ist, zumal bei der letzten Klimakonferenz die USA zwar zustimmten, dass der Verbrauch zu hoch liegt und Sie "irgendetwas" (...leider haben die USA nicht mitgeteilt, was genau...) zu machen gedenken. Ist hier nicht die europäische Aussenpolitik gefordert, anstatt dieses höchst wichtige Thema nur innenpolitisch zu behandeln ? Glauben Sie, einem US-Amerikaner oder einer US-Firma werden 50 Gramm Feinstaub oder der Feinstaubausstoss der Flotte mal vorgehalten ?

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Jahnke,

als Kandidat für die Hamburger Bürgerschaft möchte ich mich nicht an Spekulationen darüber beteiligen, wie viel in Euro und Cent die notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz jeden Haushalt künftig kosten werden. Auch wenn ich kein "Bundespolitiker" bin kann ich aber doch sicher sagen, dass auf eine so gestellte Frage heute niemand seriös eine annähernd verbindliche Aussage machen kann. Sicherlich werden für alle Bürger zusätzliche Kosten entstehen. Andererseits bietet umfassender Klimaschutz aber auch neue Chancen, technologisch fortschrittliche Lösungen weltweit zu verkaufen und damit in Deutschland auch wieder neue Arbeitsplätze und zusätzliches Einkommen zu schaffen.

Natürlich können Deutschland oder Europa das weltweite Problem nicht allein lösen. Angesichts unserer eigenen Umweltsünden während der letzen 100 Jahre sollten wir aber nicht zuerst mit dem Finger auf die weniger entwickelten Regionen zeigen sondern diese Länder dabei unterstützen, unsere Fehler selbst möglichst nicht zu wiederholen. Ich stimme Ihnen voll zu, dass diese Aufforderung vor allem auch an die USA zu richten ist, deren bisherige Klima- und Umweltpolitik entschieden zu kritisieren ist. Auch deshalb ist ein wirklicher Personal- und Politikwechsel in den USA dringend nötig.