Frage an Axel Schmidt von Kaine M. bezüglich Wirtschaft

Liebe(r) K.M.

Wir als die Anfang 1990 in der "Noch-DDR" wiedergegründete KPD verstehen uns in der Tradition der von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gegründeten und dann von Thälmann zur Massenprtei der Arbeiterklasse geführten KPD.

Wir berufen uns in unserem Programm auf die Klassiker Marx/Engels und Lenin und streben daher natürlich die Errichtung einer Sozialistisch/Kommunistischen Gesellschaft an. Dieses beinhaltet auch die Enteignung des Großkapitals, der Großgrundbesitzer, der Banken und Versicherungen und damit die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln.
Letztendlich wird ja dadurch die Möglichkeit der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigt.

Das heißt aber nicht, dass wir jedem Bäckermeister, Metzker oder anderen Kleingewerbetreibenden ihr Geschäft wegnehmen wollen. Die leninsche Neue Ökonomische Politik kurz NÖP genannt, sah vielmehr sehr lange Zeiträume vor indem der Übergang vom Privateigentum zum gesellschaftlichen Eigentum durchgeführt werden soll. Er lässt durchaus für eine gewisse Zeit beim sozialistischen Umbau der Gesellschaft den Bereich des Privateigentums zu, und will die darin enthaltenen marktwirtschaftlichen Elemente zum Nutzen der Gesellschaft einsetzen. So ähnlich war der Ansatz des von Walter Ulbricht seit Mitte der sechziger Jahre in der DDR angeregten "Neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft" , dass die sture dirigistische Leitung der Betriebe von oben beenden und den einzelnen Wirtschaftseinheiten mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit in der Produktion geben sollte. Dieses wurde leider von der sowjetischen Führungsmacht beargwöhnt (obwohl es nach Lenin richtig war), und durch Honecker zu den Akten gelegt. Im weiteren Verlauf verlor ja wie bekannt das sozialistische Lager den wirtschaftlichen Wettbewerb gegen den Kapitalismus, welches unter anderem ein Hauptgrund für die Niederlage 1989 war.

Zum zweiten Teil der Frage muß ich sagen, dass wir in vielen Positionen durchaus auch mit der MLPD übereinstimmen, allerdings streitet diese Partei, die in der BRD gegründet wurde, die Leistungen der DDR ab. Sie vertritt die Auffassung, dass die ehemaligen Staaten des sozialistischen Weltsystems keine wirklichen Sozialistischen Länder gewesen seien, welches wir anders sehen. Wir sind der Meinung, dass wir grundsätzlich den Staat DDR als das Beste verteidigen müssen, was die deutsche Arbeiterklasse im Bündnis mit den Bauern zustande gebracht hat. Wir verteidigen den Staat DDR wo es nötig ist, analysieren aber auch die Fehler die dort und anderswo gemacht wurden, um sie bei einem neuen Sozialismusversuch nicht wieder zu machen.. Deshalb sollten Sie DKP/KPD wählen. Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte.

MfG