Frage an Axel Gehrke von Werner M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Gehrke MdB,
der BUND warnt vor dem Zusammenbruch der deutschen Wälder https://www.welt.de/vermischtes/article197414161/Klimawandel-BUND-warnt-vor-einem-Waldsterben-2-0.html.
Meine Frage bezieht sich auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Menschen!
Soweit Bäume fehlen verändert sich das Klima, in erster Linie wird es heißer. Welche Auswirkungen hat dies auf die Menschen?
Gibt es eine wissenschaftlich validierte Studie, die die erwartbaren Todesfälle in Deutschland quantifiziert, weil Bäume sterben?
Welche Anstrengungen unternehmen Sie als Volksvertreter, um diese absehbare Katastrophe, die im Volk viele Menschen möglicherweise das Leben kosten wird, zu verhindern?
Mit freundlichen Grüßen
M.
Sehr geehrter Herr Maier,
für Ihre engagierte Stellungnahme zum Thema deutsche Wälder danke ich Ihnen herzlich. Als Oppositionsfraktion können wir dabei zunächst nur Missstände aufzeigen und thematisieren. Genau dies werden wir auch weiterhin tun und entsprechende Anträge in den Deutschen Bundestag einbringen.
Zur der Zahl an hitzebedingten Todesfällen gibt es verschiedene Veröffentlichungen. "Im Sommer 2018 starben in Berlin etwa 490 Menschen aufgrund der Hitzeeinwirkung", schreiben Experten des Robert Koch-Instituts, insgesamt seien das etwa 12 Todesfälle pro 100.000 Einwohner.
Daten für die meisten anderen Bundesländer liegen bislang nicht vor. "Erhöhte Raten zeigten sich insbesondere bei Menschen über 75 Jahren. Als Risikogruppen werden daneben auch isoliert lebende, pflegebedürftige, stark übergewichtige, chronisch kranke oder demente Menschen sowie Kleinkinder und Säuglinge genannt."
In einem der besagten Artikel heißt es unter https://www.welt.de/vermischtes/article197414161/Klimawandel-BUND-warnt-vor-einem-Waldsterben-2-0.html:
"Für die in den einzelnen Jahren sehr unterschiedliche Zahl an hitzebedingten Todesfällen sind nicht allein die Temperaturen verantwortlich. Vielmehr haben hierfür unter anderem auch die Luftfeuchtigkeit und die Windverhältnisse einen entscheidenden Einfluss. Ob Menschen aufgrund einer Wärmebelastung sterben, hängt auch von individuellen Risikofaktoren ab. Hierzu zählen insbesondere ein höheres Alter sowie Vorerkrankungen wie zum Beispiel chronische Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen. Sterbefälle, bei denen Wärmebelastung eine Rolle gespielt hat, können in fast allen Todesursachengruppen vermutet werden. Todesursachen, die bei Hitze besonders zunehmen, sind insbesondere in den Bereichen «Krankheiten des Kreislaufsystems», «Psychische und Verhaltensstörungen» sowie «Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten» zu finden. Zu den psychischen und Verhaltensstörungen gehört die Todesursache «Demenz». Betroffen sind in der Regel hochbetagte Menschen, die häufig unter weiteren Erkrankungen leiden und bei denen erkrankungsbedingt das Durstempfinden gestört sein kann.
Mit welcher künftigen Entwicklung ist bei der Zahl der hitzebedingten Sterblichkeit zu rechnen? Da auch in den kommenden Jahrzehnten von weiter steigenden Temperaturen auszugehen ist, sind diesbezüglich höhere Sterbefallzahlen zu erwarten. Hinzu kommt, dass auch demografisch bedingt von mehr Todesfällen auszugehen ist: Die Zahl der von Gesundheitsrisiken durch Hitze besonders betroffenen älteren Menschen wird aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung und einer weiter steigenden Lebenserwartung in den kommenden Jahrzehnten zunehmen.
Allerdings bedeutet ein Temperaturanstieg nicht zwangsläufig, dass es tatsächlich zu mehr hitzebedingten Sterbefällen kommen muss. Zum einen ist davon auszugehen, dass sich die Bevölkerung besser auf Hitze einstellen wird, beispielsweise durch den verstärkten Einbau von Klimaanlagen und einer Veränderung hinsichtlich der Bauweise von Häusern und der verwendeten Materialien. Zum anderen werden zunehmend längerfristige Anpassungsstrategien von staatlicher Seite an steigende Temperaturen verfolgt, die nicht zuletzt eine klimagerechte Stadtplanung zum Beispiel durch den Erhalt von Freiflächen und Parkanlagen sowie von Frischluftflächen zum Ziel haben."
Aus den vorgenannten Gründen sehe ich keinen Grund, der aktuell in Mode gekommenen Klimahysterie auch noch aus medizinischer Sicht Vorschub zu leisten und kann keinen Grund zur Panik erkennen. Die deutsche Wälder gilt es natürlich zu erhalten, insbesondere muss den Waldbesitzern bei der Schädlingsbekämpfung finanzielle Unterstützung gewährt werden.
Das Amt als Gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion habe ich im Herbst 2019 aus gesundheitlichen Gründen an meinen Nachfolger Herrn Detlev Spangenberg weitergegeben. Ich bitte Sie daher um Ihr Verständnis, dass ich erst heute Ihre Anfrage beantworten kann.
Ihnen danke ich für Ihr freundliches Interesse an unserer Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen
Ihr A. Gehrke