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Axel Gehrke
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Frage von Peter S. •

Frage an Axel Gehrke von Peter S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Gehrke,

In Deutschland sterben 8 von 100 Herzinfarktpatienten im Krankenhaus, in Dänemark nur 4. Umgerechnet bedeuted dies 7000 Tote mehr in Deutschland jedes Jahr. Menschen die leben würden, wenn bei uns dänische Verhältnisse herrschten, sollte dieser Bericht zutreffend sein. https://www.spiegel.de/plus/gesundheit-was-deutsche-kliniken-von-daenischen-lernen-koennen-a-891c646b-f0c0-4f33-ae45-efa97968283c
7000 Menschen jedes Jahr ist eine Menge, die eigentlich unfassbar ist, wenn man bedenkt, dass sie so einfach weiterleben könnten.
Wie gedenkt Ihre Partei diese Menschen zu retten bzw. ihnen eine Chance auf Leben zu śchenken?

Zugrundeliegend geht es offensichtlich nur um eine andere Organisation der Krankenhäuser!!!

Mit freundlichen Grüßen
P. S.

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Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Sander,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Der Gesundheitsökonom Professor Reinhard Busse von der TU Berlin veröffentlichte verschiedentlich seine Auffassung, das deutsche Gesundheitssystem ist längst nicht so gut, wie immer behauptet. So liege etwa die risikoadjustierte Sterblichkeit beim Herzinfarkt in Deutschland im europäischen Vergleich dreimal höher als in Dänemark, berichtete Busse bereits 2013 beim Europäischen Gesundheitskongress in München. Auch in Norwegen sei die Situation deutlich besser. Deutsche Krankenhäuser seien hinsichtlich der Sterblichkeit beim Herzinfarkt fast durchweg schlechter als der europäische Durchschnitt.

Diese Gesamteinschätzung ist nicht unumstritten. Bezüglich der zu Grunde liegenden Zahlen verweist Busse auf Statistiken, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im November 2013 veröffentlicht hat, die jedoch die verschiedenen Lebensumstände und möglicher Weise relevanten Faktoren in verschiedenen Ländern nicht unbedingt voll umfänglich abbilden.

"Deutschland steht hinsichtlich der Sterblichkeit im Krankenhaus nach einem Herzinfarkt im europäischen Vergleich gut da. In Deutschland versterben in der Klinik vier Prozent der Patienten nach einem Herzinfarkt (Akutes Koronarsyndrom, ACS: Sammelbegriff für die verschiedenen Formen des Herzinfarkts) im Krankenhaus. Das sind etwa so viele wie in Schweden, wo die Krankenhausmortalität bei 5,8 Prozent liegt, und deutlich weniger als im Großbritannien mit 8,8 Prozent", sagte z.B. PD Dr. Kurt Bestehorn (Institut für Klinische Pharmakologie an der TU Dresden) bei einer Pressekonferenz.

Der gesamte Arbeitskreis Gesundheit der AfD-Bundestagsfraktion setzt sich initiativreich für ein besseres Gesundheitssystem ein und dazu gehört natürlich auch die Thematik des Qualitätsmanagements insgesamt. Dass einige Regelungen für die Krankenhäuser nicht mehr zeitgemäß sind und der Verbesserung und Aktualisierung bedürfen, darüber besteht breiter Konsens. Das Ziel muss nun darin bestehen, die Interessen der vielen Patienten und des behandelnden Personals mit einem zeitgemäßen Qualitätsstandard in der dynamisch voranschreitenden Medizin bestmöglich in Einklang zu bringen und qualitativ hochwertige Behandlung und Nachsorge zu gewährleisten.

Als Oppositionspartei kann die AfD derzeit zwar Verbesserungen anregen, was wir mit eigenen Anträgen zu Themen wie Budgetierung und Pflegereform auch unermüdlich tun, aber nicht aus eigener Kraft in Gesetzen umsetzen, wofür ich Sie um Verständnis bitte. Ihre Kritik und Sorge um eine gute medizinische Versorgung von Herzinfarktpatienten habe ich jedenfalls zur Kenntnis genommen und sie wird entsprechende Beachtung im Arbeitskreis Gesundheit der AfD Fraktion im Deutschen Bundestag finden.

Das Amt als Gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion habe ich im Herbst 2019 aus gesundheitlichen Gründen an meinen Nachfolger Herrn Detlev Spangenberg weitergegeben. Ich bitte Sie daher um Ihr Verständnis, dass ich erst heute Ihre Anfrage beantworten kann.

Ihnen danke ich für Ihre bisherige und Ihre zukünftige Unterstützung bereits im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen

Ihr A. Gehrke