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Astrid Mannes
CDU
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Frage von Petra R. •

Frage an Astrid Mannes von Petra R. bezüglich Familie

Sehr geehrte Fr. Mannes!

Wie wir erfahren haben sollen die Grenzkontrollen Bayern/Tirol bis 3.3.verlängert werden .

Somit werden weiter Familien und Paare getrennt und auseinander gerissen und das betrifft tausende.
Die seelischen und psychischen Probleme werden dadurch immer mehr .
Ist das in ihrem Sinne ?
Wissen sie eigentlich was sie diesen Menschen antun ?
Wer kann sich leisten 10 Tage in Quarantäne zu gehen ?
Die Grenzen von Frankreich und Polen bleiben weiter geöffnet, obwohl dort die Mutation viel höher ist als in Tirol.
Haben diese Länder Sonderrechte?
Bitte erklären Sie mir das

Mit freundlichen Gruss
P. R.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Rausch,
Sie fragen mich nach Entscheidungen, für die nicht das Parlament zuständig ist, sondern die Exekutive.
Ich will Ihnen dennoch eine kurze persönliche Einschätzung geben.

Wir haben eine weltweite Pandemie. Die Zahl der bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen beläuft sich bis zum 23. Februar 2021 auf weltweit über 111,7 Millionen (plus Dunkelziffer).
Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich sehr gut durch die Pandemie gekommen ist, haben auch wir Todeszahlen in Höhe von fast 69.000 zu beklagen. Und diese Menschen sind eben keine einfache Zahl und Statistik. Diese Menschen hatten Angehörige, für die ihr Tod sehr schwer wiegt und lange braucht, um verarbeitet zu sein.

Auch wissen wir, dass viele, die die Infektion überleben, mit Spätfolgen zu kämpfen haben.
Aus diesem Grund ist es das Gebot der Stunde, dass die Entscheidungsträger in der Politik alles tun, um die Pandemie einzudämmen und vor allem das Ausbreiten der Mutationen so gut wie möglich zu vermeiden.
Ja, ich weiß, was wir Menschen antun, wenn wir ihre Angehörigen und sie selbst nicht vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Ich weiß, wie belastend es ist, Angehörige zu verlieren. Und dies wiegt schwerer als einem Menschen eine Quarantäne zuzumuten. Da mögen Sie anderer Auffassung sein.
In dieser Pandemie geht es um Rücksichtnahme und Solidarität mit den Schwächsten, nämlich den älteren Menschen und den Menschen mit Vorerkrankungen.
Die Politik kann den Menschen derzeit Einschränkungen daher nicht ersparen.

Sie haben recht: Auch in Frankreich haben sich die mutierten Varianten des Virus stark ausgebreitet. Daher warnt das Auswärtige Amt auch vor Reisen nach Frankreich. Das Land gilt ebenfalls als Corona-Risikogebiet.
Frankreich hat seine Grenzen seit dem 31. Januar 2021 für Reisende aus Nicht-EU-Ländern geschlossen. Wer innerhalb der EU, also auch aus Deutschland, nach Frankreich reisen möchte, benötigt einen negativen PCR-Test. Die Einreise aus Deutschland ist somit zwar noch möglich, wird aber stark kontrolliert. Wer aus dem nicht-europäischen Ausland nach Frankreich einreisen möchte, muss zwingende persönliche, familiäre, gesundheitliche oder berufliche Gründe nachweisen.
Auf Bundesebene berät eine Arbeitsgruppe in dieser Woche mit Frankreich und den betroffenen Bundesländern darüber, wie der Einzug von Corona-Mutationen aus Frankreich nach Deutschland gestoppt werden soll.

In Tirol haben wir die spezielle Problematik, dass wir es hier bereits in großem Umfange mit der südafrikanischen Variante des Coronavirus zu tun haben. Diese wird von Fachleuten nach bisherigem Wissen gefährlicher als die britische Variante eingestuft. Sie ist infektiöser und nach ersten Erkenntnissen auch tödlicher - und zusätzlich wirkten manche Impfstoffe weniger gut dagegen. Gegen die britische Mutation hingegen schützen die Impfstoffe, die bei uns derzeit verimpft werden.

Letztlich sind wir in einem fließenden Prozess und müssen jeden Tag beobachten und entscheiden, welche Entwicklung und Situation wir konkret haben und wie wir damit umgehen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass wir, je nach Entwicklung, auch restriktiver an weiteren Ländergrenzen umgehen müssen.

Mit freundlichem Gruß
Astrid Mannes

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