Frage an Astrid Freudenstein von Uwe C. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo Frau Freudenstein,
in Ihrer gestrigen Rede im Bundestag (wurde live im Fernsehen übertragen) sagten Sie unter Anderem, dass die Spanne zwischen Arm und Reich in Deutschland immer kleiner werden würde.
Wie erklären Sie sich dann die immer mehr ansteigende Zahl der sogenannten Tafeln und deren Bedürftigen?
Wie erklären Sie sich dann die immer größer werdende Zahl der Rentner, die finanzielle Unterstützung (Rentner-Harz IV) vom Staat erhalten? Im Rhein-Lahn-Kreis, mein Wohnkreis, laut statistischen Landesamt in Bad Ems ist diese Zahl der Rentner in den letzten 10 Jahren um 46% gestiegen!
Diese beiden Beispiele stehen doch wohl im krassen Widerspruch zu Ihrer oben angeführten Aussage im Bundestag.
Mit freundlichen Grüßen
U. C.
Sehr geehrter Herr C.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich habe in meiner Rede folgende Feststellungen getroffen, die alle statistisch unterlegt sind:
- Die Armutsgefährdung der Deutschen befindet sich auf dem niedrigsten Niveau seit zehn Jahren.
- Der Anteil der Menschen, die in absolut ärmlichen Verhältnissen leben, ist so gering wie noch nie seit 2005.
- Auch die Zahl der Menschen, die auf Grundsicherung angewiesen sind, ist so gering wie nie seit Einführung der Agenda 2010.
Zu Ihren ergänzenden Fragen: Nein, der leicht gestiegene Anteil der Personen, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, widersprechen den obigen Feststellungen in keiner Weise. Der Anteil der bedürftigen Rentner ist in den letzten 10 Jahren von 2,3 Prozent auf derzeit 3,2 Prozent gestiegen. Die oben genannten Entwicklungen werden dazu beitragen, dass wieder mehr Menschen im Alter auf ihren eigenen Beinen stehen können. Dabei sei auch bemerkt, dass der Anteil der auf Grundsicherung angewiesenen Personen in der Gesamtbevölkerung deutlich höher ist als der im Alter.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Astrid Freudenstein, MdB