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Arnold Vaatz
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Frage von Jenny J. •

Frage an Arnold Vaatz von Jenny J. bezüglich Recht

Wie stehen Sie zur aktuellen Diskussion um Gewalt in Videospielen und deren Verbot?
Finden Sie nicht das hier alles etwas vereinfacht wird, indem man behauptet Videospiele wären daran Schuld, das Jugendliche Amok laufen und nicht die aktuelle Schulsituation?
In Erfurt und Emsdetten waren es beidemal Schüler die ausgegrenzt und diskriminiert wurden. Ich weiß, das die CDU gern zu Schnellschüssen neigt, aber wie sehen Sie das?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Jautze,

wir brauchen konkrete Vorschläge, wie der Konsum von gewaltverherrlichenden Computer- und Videospielen wirkungsvoll eingedämmt werden kann. Der Staat sollte ein klares Zeichen setzen, dass Spiele, in denen auf eine realitätsnahe und häufig brutale Art und Weise das massenhafte Töten von Menschen simuliert wird, mit unserer Werteordnung nicht vereinbar sind. Dies hat nichts mit „Schnellschüssen“ zu tun.

Bereits im Koalitionsvertrag wurde die Notwendigkeit der Abstimmung von Bund und Ländern im Hinblick auf ein Verbot von sog. Killerspielen vereinbart. Diese reicht von einer Überprüfung der Wirksamkeit des Jugendmedienschutzes bis hin zu einer Präzisierung des Strafrechtstatbestands der Gewaltverherrlichung.

Unabhängig von der Überlegung, welche Wege am sichersten die Verbreitung solcher Computerspiele verhindern, können diese Forderungen jedoch nicht die Kontrolle der Eltern und Erziehungsberechtigten ersetzen. Diese sollten den Medienkonsum ihrer Kinder im Blick haben. Die geforderten Verschärfungen können die gewissenhafte Wahrnehmung der Erziehungsverantwortung nur flankieren.

Bitte lassen Sie mich noch folgendes anmerken. Natürlich wird nicht jeder, der derartige Spiele konsumiert, zum Amokläufer, mittlerweile ist jedoch unstrittig, dass mediale Gewalt geeignet ist, langfristige Effekte auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen zu bewirken. Dies äußert sich z.B. durch eine weitestgehende Akzeptanz von Gewalt bei Jugendlichen. So war es bei den Amokläufen der letzten Jahre häufig so, dass die Täter in großem Ausmaß brutale Computerspiele konsumierten. Wenn noch bestimmte Faktoren, wie z.B. eine labile psychische Verfassung und angestaute Wut hinzukommen, oder eine Ausgrenzung und Diskriminierung in der Schule, können Killerspiele als verhängnisvolle Initialzünder wirken.

Mit freundlichem Gruß

Arnold Vaatz