Frage an Arne Gericke von Simone W. bezüglich Senioren
Wie stellen Sie sich heutzutage die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor?
Sehrgeehrte Frau Staffl,
beider Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht es der Familienpolitik der letzten Jahrzehnte darum, Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen,damit Mütter und Väter ihre Erziehungsarbeit und ihrenberuflichen Einsatz miteinander vereinbaren können. Das heisst,Eltern arbeiten doppelt, bekommen aber nur einen Teil bezahlt. Dies ist der Fall, weil die Erziehungs- und Betreuungsarbeit in der Häuslichkeit trotz grossen, zusätzlichen Einsatzes nicht als Erwerbsarbeit anerkannt wird.
Gleichzeitig fordert die immer globaler wirkende Arbeitswelt ein hohes Maßan Flexibilität. Dieser können die Eltern auf Grund der vom Grundgesetz festgelegten Verantwortung für ihre Kinder nur begrenzt nachkommen. Die Gesetzgeber und die regierenden Politiker kommen ihrer ebenfalls vom Grundgesetz vorgeschriebenen Schutzfunktion für Eltern und Kindern sehr unzureichend nach.
Ergebnis ist für Eltern und Kinder auch in Mecklenburg-Vorpommern die Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung und ein hohes Armutsrisiko besonders für Alleinerziehende. Die Zahl der Kinder, die auf Leistungen des Staates angewiesen sind, hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdreifacht. In der Landeshauptstadt sind es bereits fast 35 % der Kinder.
Frau Staffl, Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann nur durch die wirtschaftliche Gleichstellung von Eltern und Kinderlosen funktionieren.
Die Familien-Partei Deutschlands fordert daher, dass die Erziehungsarbeit der Eltern als Erwerbsarbeit anerkannt wird und durch einsozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt von bis zu 1.500 Euroan die Mutter (den Vater) vergütet wird. Dieses Geld ist für die eigene Leistung in der Häuslichkeit oder zur Finanzierung einer Tagesmutter, einer Kinderkrippe oder eines Kindergartens. Erst dadurch gibt es ein Wahlrecht der Eltern, ob sie ihr Kind selbst betreuen oder es in eine entsprechende Einrichtung geben und damit auch eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Das in aller Kürze, Frau Staffl.
Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüsse,
Arne Gericke