Frage an Arnd Klinkhart von Gerhard B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Wie sieht es mit Studiengebühren aus?
Und wie mit den Strafgebühren für sogenannte Langzeitstudenten?
Bafög gibt es nur für die Regelstudienzeit aber wenn jemand auf eigene Lebenshaltungskosten mehr lernen möchte und sich besser und weitreichender bilden möchte wird er oder sie bestraft.
Sehr geehrter Herr Bangen,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Zur Beantwortung darf ich aus unserem Programm für Hamburg zitieren:
"Die Studiengebühren sind sozial ungerecht und daher abzuschaffen."
sowie das folgende Statement anlässlich einer Veranstaltung gegen Studiengebühren in 2009:
"Ein gebührenfreies Studium ist für die Piratenpartei eine Grundvoraussetzung für einen freien und gerechten Zugang zu weiterführender Bildung für alle. Jedem Menschen soll unabhängig von seiner sozialen Herkunft ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe ermöglicht werden. Studiengebühren stehen diesem Ziel entgegen, da sie den Erwerb von Wissen von den finanziellen Verhältnissen des Einzelnen abhängig machen."
(Quelle http://www.piratenpartei-hamburg.de/node/506 )
Hinsichtlich eines Langzeitstudiums haben wir als Partei keine verbindlichen Standpunkte erarbeitet. Allerdings ist ja nicht zuletzt "lebenslanges Lernen" ein Begriff, der fest in unserem Wortschatz verankert ist.
Treffend formuliert hat es ein Mitpirat, dessen Ausführungen ich mich voll und ganz anschliessen kann. Er sagte sinngemäß, dass "Langzeitstudenten" keineswegs ein Problem für die Universitäten sind. Wie lange jemand studiert und wann die Prüfungen abgelegt werden, ist vollkommen gleich für die Kapazitätsberechnungen bei der Lehrplanung an der Uni. Ferner belegen Langzeitstudierende anders als dies im öffentlichen Diskurs formuliert wird nicht etwa Studienplätze und verhindern durch ihr länger dauerndes Studium Neuimmatrikulationen. Vielmehr ist es so, dass nur Studierende innerhalb der Regelstudienzeit einen Studienplatz belegen. Sobald ein Studierender über die Regelstudienzeit hinaus ist, wird der Platz neu vergeben.
Nach meinem Dafürhalten, kann es also nur an der Politik sein, den Universitäten das Vorhalten ausreichender Kapazitäten zu ermöglichen.
Die Kosten jeglicher Bildung sind gering im Vergleich zum Zugewinn für die Gesellschaft und insbesondere im Vergleich zu den Kosten von Dummheit. Daher darf meiner Meinung nach auch ein Langzeitstudium keine finanzielle oder anderweitige Bestrafung nach sich ziehen.
Mit den besten Grüßen
Arnd Klinkhart