Frage an Antje Möller von Petra Z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Möller,
seit über drei Jahren erteile ich im KiFaZ Burgwede/ Schnelsen Deutschunterricht für Erwachsene aus dem Ortsteil. Diese Deutschkurse dort sind seit über 12 Jahren feste Institution und einzelne Teilnehmer kommen schon seit vielen Jahren.
Nun arbeite ich für 15 Euro pro Unterrichtsstunde und muss dieses Honorar versteuern und mich selbst versichern. Das bedeutet, dass mein Geld nur für den Krankenkassenbeitrag reicht, ich also für gar nichts arbeite, außer die große Freude an der Arbeit.
Mir wäre mit einer Festanstellung als 401-Euro-Job sehr geholfen, was ich meinem Arbeitgeber schon mehrmals vorgetragen habe.
Offenbar ist es dem Verband Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V. nicht möglich, das Geld aufzubringen, wenn nicht eine Zusage der Bezirksversammlung Eimsbüttel besteht.
Soweit mein Dilemma.
Was den Lehrern in Deutschkursen passiert, ist das Gegenteil von Integration
- Ab(seits)schiebung
Mit ganz freundlichen Grüßen und großer Hoffnung
Petra Zunker-Lorenz
Sehr geehrte Frau Zunker-Lorenz,
vielen Dank für Ihre Frage und für Ihr Engagement an dieser Frage. In Ihrem Fall ist es wahrscheinlich so, dass Sie den Deutschunterricht auf Basis eines Honorarvertrages mit dem Verband Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V. leisten. Wenn ich richtig informiert bin, stehen dem Träger dieser Kurse für diese Aufgabe nur Honorarmittel zur Verfügung, eine Umwandlung dieser Zuwendungen Mittel für feste Personalstellen ist auf der Grundlage der jetzigen Bewilligung wahrscheinlich nicht möglich.
Ihr Beispiel zeigt die Unterfinanzierung dieser Arbeit, die letztlich auf Kosten der Betroffenen geschieht und unter der die Qualität der Arbeit oft leidet, wenn z.B. die Honorarkräfte oft wechseln. Unser politisches Ziel ist es, solche Formen der prekären Beschäftigung zurück zu drängen und die Aspekte der Qualität der geleisteten Arbeit wieder stärker zu gewichten. Das ist angesichts der angespannten Haushaltslage eine anspruchsvolle Aufgabe, für die wir politische Mehrheiten organisieren wollen. Wir hoffen dabei auf Ihre Mithilfe,
Mit freundlichen Grüßen, Antje Möller