Frage an Antje Möller von Michael V. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Möller,

Sie hatten im Bezug auf Herrn Christoph Ahlhaus und seine Zugehörigkeit zu einer Turnerschaft sich allgemein gegen „Männerbünde“ ausgesprochen und den Übergang von kameradschaftlichen Männerbünden zum Nationalsozialistischen Gedankengut als „fließend“ bezeichnet. Obwohl ich selber keiner schlagenden Verbindung angehöre, bin ich bei grundsätzlicher Kritik gegen Minderheiten immer sehr hellhörig und habe daher folgende Fragen an Sie:

Gilt Ihre Kritik in gleicher Form auch gegenüber „Akademischen Damenverbindungen“ welche keine Männer auf nehmen?

Wie ist es Ihrer Meinung nach zu erklären, dass die Nazis diesen fließenden Übergang offenbar nicht erkennen konnten, sondern schlussendlich sämtliche Studentenverbindungen, welche heute in allgemeiner linker Kritik stehen, verboten, da diese sich der damaligen „political Correktness“ (damals „Gleichschaltung“ genannt) konsequent entzogen und stattdessen den NSDStB installierten?

Wie bewerten Sie beispielsweise die Haltung des Corps Suevia zu Heidelberg in der Zeit des Nationalsozialismus, welches sich weigerte, seine jüdischen Mitglieder aus zu schließen?

Ist Ihrer Meinung nach die politische Ausrichtung der schlagenden jüdischen Verbindungen aus der Zeit vor dem Dritten Reich ähnlich rechtslastig zu bewerten, oder gestehen Sie diesen zu, keinen fließenden Übergang zum nationalsozialistischen Gedankengut gehabt zu haben?

Wie bewerten Sie vor dem Hintergrund Ihrer obigen Äußerungen die Tatsache, dass Karl Marx, Heinrich Heine und Ferdinand Lassalle Mitglieder in schlagenden Verbindungen waren? Letzterer war übrigens auch Gründungsmitglied der „Burschenschaftlichen Gemeinschaft“

Mit freundlichen Grüßen
Michael Vöcking

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Studentenverbindungen
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Lassalle
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Martin_Schleyer
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heine