Frage an Antje Buschschulte von Sandro L. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Buschschulte,
In Sachsen-Anhalt werden die Fachärzte ja immer weniger und auch viele Hausarztpraxen gerade im ländlichen Sachsen-Anhalt werden in den kommenden Jahren die medizinische Versorgung einstellen. Was haben Sie für Ideen wie man zukünftig junge Ärzte dazu bewegen könnte auf dem Land zu praktizieren?
Sehr geehrter Herr Luther,
bereits jetzt gibt es, soweit mir das bekannt ist, Anreize durch Hausarzt-Stipendien und Förderprogramme z.B. von der Kassenärztlichen Vereinigung. Durch die „Landarztquote“ werden die Zugangsbeschränkungen zum Studium für künftige Landärzte gelockert, aber diese Maßnahme kann natürlich nicht sofort greifen.
Darüber hinaus finden Sie in unserem Wahlprogramm unter https://www.gruene-lsa.de/wahlprogramm/ ab S.149 gute Vorschläge: "Ein Lösungsansatz könnte sein, dass Ärzt*innen rotierend Sprechstunden anbieten, die in die von Kommunen betriebenen Praxen stattfinden. Unter dem demografischen Druck und den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist die Öffnung verschiedener Gesundheits- und Pflegebereiche für eine sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung Teil einer modernen Antwort. Ambulante und stationäre Versorgung sollen sich ergänzen und, wo möglich, von den gleichen Leistungserbringern geleistet werden. (…)“
Ich persönlich schaue aus der digitalen Perspektive auf das Problem. Mobile Praxisassistent*innen, die sich per Tablet o.ä. mit der Praxis verbinden können oder auch die Telemedizin als solche sind gute Möglichkeiten, die Versorgung auch in dünn besiedeltem ländlichen Raum zu gewährleisten. Auch wenn Deutschland kein Vorreiter der Digitalisierung ist, haben sich im Gesundheitswesen die Rahmenbedingungen verbessert, z.B. durch die Abrechenbarkeit von Video-Sprechstunden, die digitale Patientenakte oder die Telematik-Infrastruktur.
Zur Zeit scheitern viele digitale Ansätze häufig an instabiler, schlechter Internetverbindung. Ich setzte mich dafür ein, jetzt endlich umzudenken und dem Glasfaserausbau in Sachsen-Anhalt höchste Priorität einzuräumen.Dann würden das Land der vorhandenen Gigabitstrategie auch gerecht werden. Glasfaser ist auch Grundlage für den WLAN- und Mobilfunkausbau (auch 5G), da Sendemasten an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Um Infrastrukturausbau, EHealth und andere Digitalthemen schlagkräftiger und gemeinsam mit den Kommunen koordinieren und umsetzen zu können, fordern wir ein eigenständiges Digitalministerium, das dem Thema entsprechend modern und agil arbeitet und auch einen personellen Neuanfang mit sich bringt.
Sollte ich in den Landtag gewählt werden, wird Digitalisierung mein Fachthema werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Antje Buschschulte