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Über Anne Spiegel

Ausgeübte Tätigkeit
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Berufliche Qualifikation
Sprachtrainerin
Geburtsjahr
1980

Anne Spiegel schreibt über sich selbst:

Anne Spiegel

Herzlich willkommen,

ich gebe zu, ich bin keine Freundin solcher ‚Über mich‘-Texte. Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich selbst aufzuschreiben, das Ihnen und Euch eine Idee davon gibt, was für ein Mensch ich bin, was mir wichtig ist und was mich in der Politik antreibt.

Also womit soll ich beginnen? Damit, dass ich als Kind unbedingt Pinguinforscherin werden wollte? Noch heute faszinieren mich die Kaiser- und Königspinguine, die unter unwirtlichsten Bedingungen überleben, weil sie starke Gemeinschaften bilden und solidarisch sind. Oder interessiert Sie, dass ich eine gute Pasta und ein kühles Bier jedem Fünf-Sterne-Menü vorziehe. Ich könnte auch darüber erzählen, dass ich Second-Hand-Mode mag, am liebsten in Turnschuhen und Jeans herumlaufe oder seit 25 Jahren Vegetarierin bin.

Vielleicht interessiert auch die Frage, warum ich Politikerin geworden bin. In vielen „über mich“-Texten, die ich gelesen habe, schreiben Politiker*innen, dass sie etwas verändern, die Welt ein bisschen besser machen wollten. Und so oft ich diese Worte schon gesagt habe: Sie fühlen sich immer noch richtig an. Ich kann Ungerechtigkeiten nur schwer ertragen, aber auch nicht die Gefühllosigkeit und Gleichgültigkeit, mit der wir oft mit anderen Menschen, Tieren und auch unserer Umwelt umgehen. Ich bin ein Mensch, der sich gerne und mit Leidenschaft einmischt.

Es ist meine unerschütterliche Überzeugung, dass sich der Einsatz für eine gute Zukunft lohnt. Mein gesamtes politisches Leben hat mich bewegt, wie wir unsere Welt und unsere Gesellschaft so gestalten, dass unsere Kinder und kommende Generationen darin eine gute Lebensumwelt vorfinden. Wenn ich mit meinen vier Kindern zusammen sein kann, weiß ich, warum ich das alles tue. Alle Kinder haben es verdient, in einer intakten Demokratie aufzuwachsen, in einer Welt, die sozial und ökologisch im Gleichgewicht ist. Der Einsatz für unsere natürlichen Lebensgrundlagen und für die Grundlagen eines guten Zusammenlebens in unserer Gesellschaft gehören deshalb für mich untrennbar zusammen.

 

Zuhause in Europa und in der Pfalz

Ein paar persönliche Eckdaten gehören natürlich zu jeder Biografie dazu. Geboren wurde ich am 15.12.1980 in Leimen. Aufgewachsen bin ich in Speyer und Ludwigshafen. Europa ist für mich von frühester Kindheit an etwas ganz Selbstverständliches. Ich habe eine sizilianische Großmutter und einen Großvater aus Rumänien. Es hat mich schon immer fasziniert und begeistert andere Sprachen zu hören und zu erlernen und wenn ich mich auf Italienisch oder Spanisch unterhalten kann geht mir das Herz auf.

Nach meinem Abitur am Heinrich-Böll-Gymnasium in Ludwigshafen 2000 studierte ich Politikwissenschaft, Philosophie und Psychologie in Darmstadt, Mainz, Mannheim und dem spanischen Salamanca. 2007 begann für mich eines der wunderbarsten Abenteuer meines Lebens: Ich bin allein nur mit einem Rucksack zu einer einjährigen Weltreise aufgebrochen. Über den Tellerrand zu schauen erweitert den Horizont. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir mein ehrenamtlicher Einsatz in einem kambodschanischen Waisenhaus. Nach der Weltreise habe ich dann als Sprachtrainerin in Mainz, Mannheim und Heidelberg bei einer Sprachschule gearbeitet und Deutsch unterrichtet.

Heute lebe ich mit meinem Mann, einem Schotten, und meinen vier Kindern im schönen Speyer in der wunderbaren Pfalz. Ich mag es, wenn Leben im Haus ist. Ich koche gerne, mag Spieleabende, Wandern im Pfälzerwald aber vor allem liebe ich es mit meinen Kindern Zeit zu verbringen. Als sechsköpfige Familie ist es nie langweilig, das gefällt mir sehr.

 

Stark machen für Umwelt und Gerechtigkeit

Politisch interessiert sind viele Menschen, aber wie wird man Politikerin, sogar Ministerin? Bereits als Jugendliche habe ich mich politisch und gesellschaftlich engagiert – zum Beispiel als Schülersprecherin am Heinrich-Böll-Gymnasium in Ludwigshafen. 1999 bin ich beeindruckt durch die Umwelt- und Anti-Atombewegung in die Grüne Jugend eingetreten. Ich engagierte mich als Landessprecherin (1999 bis 2002) sowie im Bundesvorstand der Grünen Jugend.

2005 war ich die erste deutsche Jugenddelegierte bei den Vereinten Nationen. Der internationale Blick auf das, was Kinder und Jugendliche brauchen, ist mir auch heute noch sehr wichtig.

Mit der Landtagswahl 2011 wurde aus dem ehrenamtlichem politischem Engagement eine hauptberufliche Tätigkeit. Ich kandidierte im Wahlkreis Speyer als Direktkandidatin und wurde auf Platz 3 der grünen Landesliste in den Landtag von Rheinland-Pfalz gewählt. In der Landtagsfraktion war ich stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie Sprecherin für Frauen, Migration, Integration und Flüchtlingspolitik. Das sind alles Themen, die mich heute noch sehr bewegen.

 

Seit 2016: Ministerin für Rheinland-Pfalz

Bei der Landtagswahl 2016 kandidierte ich wieder als Direktkandidatin in Speyer und zog über den dritten Platz der Landesliste erneut in den Landtag ein. Nach dem Rückzug von Irene Alt aus der Landespolitik nahm ich die bislang größte Herausforderung meines beruflichen Lebens an: Ich wurde am 18. Mai 2016 zur Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz von Rheinland-Pfalz ernannt. Seitdem gestalte ich Regierungspolitik und setze mich für Familien, den Schutz und die Stärkung von Frauen, mehr und bessere Jugendbeteiligung, eine humane Integrationspolitik und die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher ein.

Zum Jahreswechsel 2020/21 habe ich in einer besonderen politischen Situation zusätzlich die Ressortverantwortung im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten übernommen. Mit meiner Leidenschaft für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, für Klimaschutz, Artenvielfalt, intakte Landschaften und saubere, naturnahe Gewässer packe ich seither auch meine neuen Aufgaben als zuständige Ministerin an.

Politik ist nichts Abstraktes, sondern es verändert ganz konkret Lebensrealität: Als vierfache Mutter ist für mich beispielsweise das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur ein politisches Anliegen – es bewegt mich auch persönlich sehr. Dazu passt, dass die Stärkung von Frauen und Familien ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit als Ministerin ist.

Der konsequente Einsatz für Menschlichkeit, Chancengleichheit und eine vielfältige Gesellschaft gehört ebenfalls zu den großen gesellschaftlichen Feldern, auf denen ich mich als Ministerin bewege. Gute Politik braucht einen humanitären Kompass. Dafür setze ich mich auch als Integrationsministerin ein.

Als Ministerin habe ich den Ausbau der Programme für Demokratieförderung und Extremismusprävention vorangetrieben. Die Aufgabe ist, Demokratie, Menschenrechte und das „Ja“ zur Vielfalt als Grundlagen unserer Gesellschaft zu festigen. Der Einsatz gegen Hass, Hetze und zunehmende Bedrohungen ist eine der zentralen politisch-gesellschaftlichen Herausforderungen und liegt mir auch persönlich sehr am Herzen.

 

Schließlich gibt es auch für mich Menschen, die mich besonders beeindrucken und die mir ein Vorbild sind. Ein solcher Mensch ist Jacinda Ardern, die neuseeländische Premierministerin, die ungefähr in meinem Alter ist und während ihrer Amtszeit Nachwuchs bekam, wie ich auch. Sie kämpft unerschrocken gegen den Klimawandel, für Frauenrechte und eine weltoffene, tolerante Gesellschaft.

Berühmt wurde sie durch ihre besonnene Reaktion auf den rechtsextremistischen Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch. Sie versprach nicht nur Solidarität mit den muslimischen Opfern, sie lebte auch Solidarität. Und sie fand die richtigen Worte in dieser schweren Stunde: „Wir sind eine Nation von 200 Ethnien und 160 Sprachen. Wir öffnen unsere Türen für andere und heißen sie willkommen. Und das einzige, was sich nach den Ereignissen vom Freitag ändern muss, ist, dass diese Tür allen, die Hass und Angst befürworten, verschlossen bleiben muss.“

 

Politische Aufgaben

1999 bis 2002 Landesvorstand Grüne Jugend Rheinland-Pfalz, davon zwei Jahre als Vorstandssprecherin

2001 bis 2006 Mitglied des Parteirats GRÜNE Rheinland-Pfalz

2002 bis 2004 Bundesvorstand Grüne Jugend

2005 Jugenddelegierte bei den Vereinten Nationen

2011 bis 2016 Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz, Sprecherin für Frauen, Integration, Migration und Flüchtlingspolitik und stellv. Fraktionsvorsitzende

2014 bis 2016 Mitglied im Stadtrat Speyer

Seit Mai 2016 Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz

Seit Dezember 2018 Mitglied des Erweiterten Landesvorstands GRÜNE Rheinland-Pfalz

Seit November 2019 Mitglied des Parteirats GRÜNE Bundesverband

Seit Januar 2021 zusätzlich Übernahme der Aufgaben als Ministerin im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten

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Kandidaturen und Mandate

Abgeordnete Rheinland-Pfalz 2021 - 2026
Mitglied des Parlaments 2021 - 2021

Eingezogen über die Wahlliste: Landesliste Bündnis 90/Die Grünen
Mandat gewonnen über
Wahlliste
Wahlkreis
Speyer
Wahlliste
Landesliste Bündnis 90/Die Grünen
Listenposition
1

Kandidatin Rheinland-Pfalz Wahl 2021

Angetreten für: Bündnis 90/Die Grünen
Wahlkreis: Speyer
Wahlkreis
Speyer

Abgeordnete Rheinland-Pfalz 2016 - 2021
Mitglied des Parlaments 2016 - 2016

Fraktion: DIE GRÜNEN
Eingezogen über die Wahlliste: Landesliste
Mandat gewonnen über
Wahlliste
Wahlkreis
Speyer
Wahlkreisergebnis
10,40 %
Wahlliste
Landesliste
Listenposition
3

Kandidatin Rheinland-Pfalz Wahl 2016

Angetreten für: Bündnis 90/Die Grünen
Wahlkreis: Speyer
Mandat gewonnen über
Wahlliste
Wahlkreis
Speyer
Wahlkreisergebnis
10,40 %
Wahlliste
Landesliste
Listenposition
3

Abgeordnete Rheinland-Pfalz 2011 - 2016

Fraktion: DIE GRÜNEN
Wahlkreis: Speyer
Wahlkreis
Speyer

Kandidatin Rheinland-Pfalz Wahl 2011

Angetreten für: Bündnis 90/Die Grünen
Wahlkreis: Speyer
Mandat gewonnen über
Wahlliste
Wahlkreis
Speyer
Listenposition
3

Kandidatin Rheinland-Pfalz Wahl 2006

Angetreten für: Bündnis 90/Die Grünen
Wahlkreis
Ludwigshafen am Rhein II
Wahlkreisergebnis
5,00 %
Listenposition
7