Warum unterstützen AfD-Mitglieder die Tanzverbote?
Sehr geehrte Frau Nguyen,
Gerade haben sich AfD-Mitglieder für sogenannte „Tanzverbote“ ausgesprochen, die mit Geldstrafen bis zu 10.000 Euro geahndet werden. Dies ist besonders ironisch, wenn man bedenkt, dass Ihre Partei während der Lockdowns durch die Regierung am lautesten gegen solche Verbote war. Wie kann Ihre Partei im Falle von Feiertagsverboten die auf religiösen Werten basierende Verhaltensregulierung in einer freiheitlichen, säkularen Demokratie verteidigen? Natürlich steht es den Gläubigen frei, ihre Religionsfreiheit auszuüben, aber das geht nicht so weit, dass der Staat von jedem die Einhaltung ruhiger Tage verlangt. Dies ist vergleichbar damit, dass der Staat den öffentlichen Konsum von Speisen und Getränken während des Ramadan verbietet – ein Unterschied im Ausmaß, nicht in der Natur.
Glauben Sie dementsprechend, dass die Durchsetzung solcher Gesetze eine sinnvolle Nutzung der Erkenntnisse der Steuerzahler darstellt?
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
Beste Grüße
Ich denke nicht, dass man ein zeitlich eng befristetes Tanzverbot am Karfreitag auch nur im Ansatz mit den sehr umfassenden, jahrelangen und dauerhaften Corona-Zwangsmaßnahmen vergleichen kann.
Auch wenn wir eine säkulare Republik sind, heißt die nicht, dass religiöse Gebräuche und Traditionen in der Öffentlichkeit zwangsläufig keinerlei Rolle spielen sollten. Deutschland ist ein christlich geprägtes Land, und dementsprechend ist dem Rechnung zu tragen. Ein Tanzverbot an einem Tag des Jahres – nämlich am Karfreitag - ist als sehr maßvoll anzusehen.
Aus Rücksicht auf unsere Kultur und unsere Traditionen ist das Tanzverbot am Karfreitag aufrecht zu erhalten.