Anna-Maria Dürr
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DIE LINKE
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Frage von Corinna S. •

Frage an Anna-Maria Dürr von Corinna S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Dürr,

meine Frage bezieht sich auf Umwelt und Natur-/Tierschutz und ich halte sie umfassend:
Was plant die Linke, bzw. Sie, in Sachen Umweltschutz und Tierschutz zu tun?
Thema: Glyphosat, Ferkelkastration, Artenschutz, Kükenschreddern etc..
Wird es eine Fortsetzung von Frau Klöckners Agrarlobbyistenliebschaft geben?
Ich erkenne deutlich, dass die Linke sich klar zur Sozialpolitik und Einforderung von Menschlichkeit positioniert, doch sehe ich wenig Umwelt-und Artenschutz...Ich würde mich sehr über eine aussagekräftige Antwort freuen.

Mit freundlichen Grüßen, C. S.

Anna-Maria Dürr
Antwort von
DIE LINKE

Guten Tag Frau S.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Gerne beantworte ich diese.

Seit Kindesalter beschäftige ich mich mit dem Tierschutz. Angefangen mit Haustieren aus Verwahrlosung oder von der Straße und dem lesen von „Ein Herz für Tiere“. Mit dieser Prägung ging ich in ein Erwachsenes Leben wo es nicht immer leicht ist alles zu verbinden, doch nun habe ich immer wieder Pflegetiere und selbst zwei eigenen Katzen und ein Garten voller wilder Insekten. Darum ist es mir auch weiterhin ein sehr politisch wichtiger Punkt und nur die LINKE mit ihrem Tierschutzposition die einzig wahre Partei. Warum?, weil die Umstände und der Tierschutz über meine Lebensdauer nicht verbessert, sondern verschlechtert hat.

Die LINKE positioniert sich ganz klar gegen die Betäubungslose Kastration von Ferkeln, gegen das schreddern von Küken, die Anbindehaltung für Rinder und Kühen wollen wir verbieten. Zuchtsäue dürfen im Deck- und Abferkelbereich nicht im Kastenstand gehalten
werden. Der Tierschutz muss gestärkt werden. Die Daunen von Gänsen dürfen nicht durch Rupfung von lebenden Tieren gewonnen werden. Den Import von Produkten aus Zwangsfütterung (Stopfen) wollen wir verbieten. Der Verkauf von und Handel mit echtem Pelz von Tieren zum alleinigen Zweck der Pelzgewinnung soll verboten werden. Außerdem wollen wir ein Verbot von Lebendtiertransporten, die über das Höchstmaß von vier Stunden hinausgehen. Der nächstgelegene Schlachthof soll stets bevorzugt werden.

Bodenschutz ist Klimaschutz deswegen ein ganz klares Nein für den Einsatz von Glysophat. Wie? Wir wollen in Naturschutz- und Umweltschutzverbände investieren durch Gewinnung von Geldern durch sukessiven Abbau von natur- und umweltzerstörende Subventionen.
Biologische Vielfalt muss erhalten und geschützt werden. Um die Natur nachhaltig zu schützen müssen bessere EU-Richtlinien umgesetzt und finanziert werden. Ein klares Thema im EU-Parlament. Was hoffentlich auch ohne mich ein Thema sein wird!

Meine eigenen Erfahrungen werde ich im EU-Parlament einbringen. Ich selbst habe mir verschiedene Bauernhöfe angeschaut und mit den Bauern im Gespräch herausgefunden wie Grausam der Kapitalismus und die Subventionen unsere Natur, Lebensmittel und harte Arbeit zerstören. Ein Bauer nach dem anderen wartet bis der Nachbar insolvent wird um wieder
Gewinne zu erwirtschaften. Das darf nicht sein! Ein Bauer muss für seine harte Arbeit, die unsere Lebensmittel gewinnen, leben können. Leider höre ich immer mehr bei Bauern wie schwierig die Situation wird und wie sie immer mehr in die Verarmung geraten. Wo soll das ganze nur hinführen? In eine Lebensmittelexportierung?

Als Pelzdetektiven musste ich feststellen wie anonym der Verkauf von Pelz durch den Verkauf beim Verbraucher billigst über die Kasse in die tragende Gesellschaft kommt. Die schlimmste erlebte Erfahrung war allerdings die Betäubungslose Kastration an Ferkeln und die Besamung der Säue. Diese Verfahren sind eine Beleidigung an unsere Menschlichkeit. Fortan hat sich natürlich mein Einkauf und Konsum stark geändert. Eine gesunde Aufklärung und Information dürfen den Verbrauchern nicht mehr vorenthalten werden. Mehr Transparenz muss her. Dieses fordern wir als LINKE.

Ich könnte ihnen nun ewig antworten. Zu Frau Klöckner: Da können Sie sich sicher denken wie ich mich fühle und was ich denke, wenn ich etwas über ihre Agrarlobbyistenliebschaft höre :)

Eines aber noch zum Schluss: Artenvielfalt ist ein MUSS das viel zu lange Vernachlässigt wurde.

In unserer Langfassung:
https://archiv2017.die-linke.de/die-linke/wahlen/archiv/europawahlen-2014/europawahlprogramm/langfassung/
kannst du das ganze ausführlicher nachlesen auf Seite 87-93.