Anna-Maria Dürr
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DIE LINKE
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Frage von Ruth P. •

Frage an Anna-Maria Dürr von Ruth P. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Dürr,

werden Sie - gesetzt den Fall, Sie werden in das Europaparlament gewählt - unser bestehendes Geldsystem thematisieren? Werden Sie die derzeit über das Zinseszinssystem bestehende Möglichkeit von exponentiellem Wachstum von privatem Vermögen bei gleichzeitiger Verschuldung eines Teils der Bevölkerung in Frage stellen - mit dem Ziel, dieses System abzuschaffen? (Mir haben zum Verstehen der Zusammenhänge die Vorträge auf youtube und die Bücher des Ökonomen Bernd Senf geholfen.)

Mit Dank für Ihr Engagement und freundlichem Gruß
R. P.

Anna-Maria Dürr
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Priese,

ich teile ihre Sorge. Laut Statistiken besitzen die unteren 20% der Deutschen Haushalte kein Vermögen (Geld) oder sind verschuldet, 3 Millionen Staatsbürger gelten sogar als Überschuldet. Zusätzlich sind auch quasi alle Staaten hoch verschuldet. Ohne große Kürzungen im Budget müssen diese ein größeren (Haushalts)Wachstum generieren, als das Wachstum ihrer Schulden beträgt (also die Zinsen, die Banken erhalten); nur damit das System nicht kollabiert.
Zeitgleich steigt die Zahl der Millionäre und Milliardäre, auch deren Vermögen wächst.

DIE LINKE und auch ich, sofern ich gewählt werde, setzt sich schon lange dafür ein, dass dieses System so nicht fortbesteht. Wir wollen den Umbau der Wirtschaft zu einer wirklich sozialen und ökologischen nachhaltigen Wirtschaft.
Wir wollen Banken dazu verpflichten, dass Investitionen auf den volkswirtschaftlichen Nutzen (den Nutzen Aller!) ausgerichtet sind - mit allen nötigen Mitteln.
Wir wollen gefährliche Spekulationen unterbinden und mit einer Transaktionssteuer gegen die Mikrotransaktionen auf dem Finanzsektor, die alle gefährden aber nur wenigen Nutzen, vorgehen.
Unter anderem durch das Einstellen von mehr Fachkräften und besseren Regeln wollen wir Steuer-Hinterziehung, -vermeidung, -betrug (cum-cum, cum-ex, cum-fake, Mehrwertsteuerbetrug) beenden.

Kurz: Durch die immer weiteren Ausuferungen der Banken und stetige Deregulierung (seit Dekaden) wird das Wohl aller gefährdet. Dies zu beenden ist Kern Linker Politik und es wäre mir eine große Freude, im Europaparlament dagegen einzutreten.