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Anna-Lena Narewski
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Frage von Lars P. •

Haben Sie Ideen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Stadt und des Landkreises?

Sehr geehrte Frau Narewski,
nach Jahren des Einwohnerwachstums insbesondere der Stadt Lüneburg sind Wohnungsbau und Verkehrsinfrastruktur die dominanten Themen. Allerdings droht die Stadt zur Pendlerstadt in der Metropolregion Hamburg zu werden. Es fehlt an Gewerbe, Firmen und Arbeitsplätzen. Dem Stadthaushalt fehlt es Steuereinnahmen, kann sich lediglich ein einfaches Wasserspiel vor der IHK leisten. Gibt es Ideen, um den mittlerweile mehr als 74 Tausend Einwohnern attraktive Arbeitsplätze vor Ort anzubieten mit Firmen, die die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt erhöhen und insoweit Mittel für Investitionen schaffen? Als qualifizierter Betriebswirt finde ich in Lüneburg keinen Job, um Fahrkosten zu sparen, Fahrzeiten zugunsten von Familienzeit zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr P.,

wir sind davon überzeugt, dass sich Unternehmen grundsätzlich langfristig ohne Staatsbeteiligung und ohne staatliche Unterstützung am Markt bewähren müssen. Regionale Wirtschaftsförderung ist zwar eine Möglichkeit, den Standort Lüneburg zu stärken, sie belastet aber auch die marktwirtschaftliche Ordnung. Subventionen bedürfen daher einer ständigen Rechtfertigung und einer regelmäßigen Überprüfung. 

Darüber hinaus ist die Soziale Marktwirtschaft ist das Fundament unserer liberalen Wirtschaftspolitik und spiegelt unser liberales Werteverständnis wider. Für den Erhalt von Wohlstand und sozialem Ausgleich sind nachhaltiges Wachstum, fairer Wettbewerb, freie Preisbildung und Markttransparenz die zentralen Voraussetzungen. Das Handwerk und der Mittelstand, die Freiberufler und die familiengeführten Unternehmen sind die Pfeiler unserer gelebten Sozialen Marktwirtschaft. Die Unternehmer übernehmen durch persönliche Haftung Verantwortung für sich, für ihren Betrieb, für ihre Familie und für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien. Politik muss die Bedingungen für den Mittelstand verbessern, damit die Arbeits- und Ausbildungsplätze nachhaltig gesichert werden. Wir wollen weniger staatliche Vorgaben und Kontrollen, weniger bürokratische Hürden und eine Entlastung für die Leistungsträger unserer Gesellschaft. Unsere Vision ist es, zu ermutigen statt zu erschweren.

Wichtig ist auch eine neue Gründerzeit in Lüneburg und größer gedacht auch in Niedersachsen: Die heutige Unternehmensgründerin kann der Mittelstand von morgen sein. Viele Menschen wagen den Weg zu einer Gründung, zu einer Selbstständigkeit einer Betriebsübernahme oder zu einem Start-up und tragen so dazu bei, für sich und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verantwortung zu übernehmen. Sie werden so Innovations- und Ideengeber für unser ganzes Land. Lüneburg hat durch die mittelständische Struktur der Wirtschaft viel Potenzial, das zurzeit noch nicht genutzt wird. Deswegen braucht es eine neue Gründerzeit. Wir wollen Bürokratie abbauen, digitale Angebote der öffentlichen Verwaltung aufbauen, mehr Venture-Capital zur Verfügung stellen, eine landesweite Gründungsstrategie auf den Weg bringen, Gründungsstipendien ausbauen, mit den Start-up-Zentren und den University Hubs die regionalen Gründerökosysteme verbessern und in den Schulen und Hochschulen ein gründungsfreundliches Klima schaffen. Auch klassischen Wege zur Exitenzgründung über die Gründungsprämie, Meistergründungsprämie in Handwerk und Industrie, Förderung von Unternehmensnachfolgen werden ausbauen.