Frage an Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein von Michael P. K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau von Treuenfels-Frowein,
lt. einem Newsletter der ZEIT haben Sie sich wie folgt geäußert: "Er habe mit seiner Kandidatur »als einziger Vertreter der bürgerlichen und staatstragenden Parteien Verantwortung gezeigt«, erklärte sie zunächst, auch wenn Kemmerich die Wahl nicht hätte annehmen sollen.
Tags darauf, noch hatte Kemmerich nicht seinen Rücktritt angekündigt, hat die FDP-Politikerin sich in einer improvisierten Pressekonferenz unter freiem Himmel von ihrem Thüringer Parteifreund und von ihrer eigenen ersten Stellungnahme deutlich distanziert. Längst hatte sich das Meinungsklima gegen Kemmerich und seine Verbündeten in der Thüringer CDU gewandt, die Bundes-CDU war auf Distanz gegangen, auch einige prominente Liberale. Es sei »furchtbar, was da passiert ist«, ja »eine Katastrophe«"
Ich bitte Sie, klarzustellen, welche der Äußerungen Ihrer tatsächlichen Meinung entspricht.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael K.
Sehr geehrter Herr K.,
Ihnen ging es in den letzten Tagen ebenso wie mir: Schockiert und bestürzt haben wir die politischen Ereignisse in Thüringen erlebt. Ein FDP-Ministerpräsident, gewählt mit den Stimmen der AfD.
Ich habe hier aus Hamburg zu den Erfurter Ereignissen unmittelbar öffentlich Stellung bezogen: Thomas Kemmerich hätte diese Wahl niemals annehmen dürfen. Es ist gut, dass er nun zurücktritt und sich für Neuwahlen einsetzt, auch wenn es soweit nicht hätte kommen dürfen.
Wir sind eine Partei, die für Werte wie Weltoffenheit, Toleranz und Demokratie steht!
Christian Lindner ist nach Erfurt gereist und hat mit hohem persönlichem Einsatz gegenüber der thüringischen FDP-Führung deutlich gemacht, dass der Weg für Neuwahlen freigemacht werden muss.
Nun herrscht weitgehende Klarheit in Erfurt: Thomas Kemmerich reicht seinen Rücktritt ein, die Freien Demokraten stellen einen Antrag auf Neuwahlen.
Auch wenn ich mir diesen Schritt persönlich früher erwartet hätte, ist es gut, dass er jetzt erfolgt ist.
Vertrauen Sie mir: Wir grenzen uns scharf von der AfD ab, die auf Hass, Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit setzt.
Niemals wird es mit uns eine Politik geben, deren Umsetzung von der Gunst der AfD abhängig ist! Dafür stehe ich persönlich ein!
Ihre
Anna von Treuenfels