Frage an Ann-Kathrin Tranziska von Björn G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Fau Dr. Tranziska,
des "Schenefelder Hinterland" ist ja gerade in Richtung Pinneberg ganz ausgezeichnet zu erreichen. Jedoch habe ich als jemand, der viel in Niedersachsen unterwegs ist, das Problem Elbtunnel vor der Nase. Die anstehende Urlaubssaison im Sommer wird die Situation ja nun nicht verbessern. Haben Sie und Ihre Partei irgendwelche Ideen, wie man langfristig mit dem verkehrstechnischen Problem bei der Elbüber- oder beser Elbunterquerung umgehen kann?
Mit freundlichen Grüßen
B. G.
Sehr geehrter Herr Gramatke,
vielen Dank für Ihre Frage zur Verkehrssituation im Hamburger Raum, deren Auswirkungen auch bis in den Kreis Pinneberg zu spüren sind. In der morgendlichen Hauptverkehrszeit gibt es eine starke Verkehrsbelastung auf der A 23 Richtung Hamburg, am Nachmittag dann beim Einfahren auf die A23 von der A7 aus. Leider ist dieses eine typische Situation, wie sie auf allen Ein- und Ausfallsstraßen der Städte auftritt. In der restlichen Zeit treten Stausituationen auf der A 23 Richtung Hamburg und auch vor dem Elbtunnel nur auf, wenn sich dort Baustellen befinden oder es zu Unfällen gekommen ist. Bei der Auslegung von Verkehrswegen muss immer ein Kompromiss zwischen der maximalen Verkehrsbelastung und der normalen Verkehrsbelastung getroffen werden. Eine Straße nur für die maximale Verkehrsbelastung zu dimensionieren ist nicht wirtschaftlich und unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auch nicht vereinbar mit dem Ziel, den nachfolgenden Generationen noch ein funktionierendes Ökosystem zur Verfügung zu stellen. Denkbar wäre es aber den Seitenstreifen für diese Stoßzeiten frei zu geben. Dazu bräuchte es dann lediglich ein paar Nothaltebuchten. Gerade im Kreis Pinneberg gibt es ein hervorragendes Angebot an Schienenverbindungen und Busverbindungen, mit der die Ziele in der Metropolregion auch ohne Auto gut erreicht werden können. Und in Hamburg ist dann ein Umstieg in den Fernverkehr der Bahn einfach möglich. Für Sie persönlich vermutlich keine Option, da Sie ja nach Niedersachsen weiter müssen, aber durch immer besseren Ausbau der P&R-Systems hoffentlich für immer mehr andere PendlerInnen. In diesem Sinne halten wir Grüne eine zusätzliche Elbquerung im Westen von Hamburg für absolut unnötig. Dies zeigt auch das Verhalten möglicher Investoren beim A 20-Elbtunnel: Niemand ist bereit, bei der geringen zu erwartenden Nutzung dieses wirtschaftliche Risiko einzugehen. Der Staat wird das dann auch nicht dürfen, wenn er sich volkswirtschaftlich sinnvoll verhält. Denn gerade das verlangt die Haushaltsordnung vom Bund und den Ländern.
Mit freundlichen Grüßen
Ann-Kathrin Tranziska