Wie stehen sie zur Seenotrettung im Mittelmeer von Flüchtlingen und sind sie für oder gegen eine strengere Abschiebepolitik?
Lieber Finn B., vielen Dank für Ihre Fragen. Ich bin kein Experte in Seenotrettung, habe aber eine Haltung dazu, die ich Ihnen gern mitteile:
Es ist schrecklich, wenn Menschen sterben müssen. Das muss verhindert werden. Insofern kann ich nur für Seenotrettung sein. Ich finde es auch höchst bedenklich, dass es eine Art „Armee“ geben soll, die von europäischer Ebene zum Schutz der europäischen Grenzen auf dem Meer installiert wurde, die die Schiffe daran hindern, in europäische Gewässer einzudringen - und das mit Methoden, die den Tod von Menschen in Kauf nehmen.
Aus meiner Sicht werden an dieser Stelle aber nur Symptome behandelt - besser und erstrebenswert wäre es, wenn Menschen nicht mehr aus ihrem Land weg müssten, um in Europa ein besseres/sicheres Leben zu leben. Da würde ich ansetzen und mit aller Kraft, Kriege und Armut verhindern.
Zu Ihrer zweiten Frage: ich stehe dafür, dass jeder Mensch in Deutschland, der in unser Sozialsystem eingezahlt hat, auch einen Anspruch auf sichere Leistung haben muss.
Diesen Anspruch gefährde ich als Staat, wenn unsere Ressourcen zur Leistung gefährdet werden. Vielmehr muss ich diese Ressourcen stärken und somit kontrolliert und mit Verstand Einwanderung gestalten - mehr Einzahler kreieren und alle Empfänger vermeiden, die nicht eingezahlt haben. Mehr Attraktivität des deutschen Arbeitsmarkt für ausländische Know-how-Träger. Deutschland darf davon profitieren. Asylfälle oder andere dringende Fälle müssen anders behandelt werden - sie dürfen weder die Sozialkassen noch überproportional den Staat sonstig belasten. Hier braucht es kluge Ideen. Im idealsten Fall werden sie schnell und effizient zum Einzahler, sodass by the way Fachkräftethemen mit gelöst werden können.
Darüber hinaus würde ich unsere Werteordnung schützen und die Gesetze auch durchsetzen. Jeder, der sich an diese Rechtsordnung aber auch an unsere Werteordnung nicht hält, ist hier nicht länger geduldet. Da wäre ich sehr konsequent.
Ich würde auch viel strenger und konsequenter mit unserer Sprache umgehen. Kein Schüler würde eine Schule besuchen, wenn er der deutschen Sprache nicht sicher mächtig wäre. Dann würde gleichermaßen die Lernhemmungen in den Schulen / Klassen durch Sprachbarrieren beseitigt und die Freude am Unterrichten wäre wieder größer.
Letztendlich würde ich durch viele Einzelmaßnahmen die Attraktivität Deutschlands als „hier kriege ich viel für wenig Gegenleistung“ herabsenken. Die Grenzsituation muss daher neu bewertet werden.
Deutschland soll in erster Linie ein Land für seine Einwohner bleiben - sie sollen sich sicher und wertgeschätzt fühlen. Sie sollen in Frieden und Wohlstand zufrieden leben können. Das verdient jeder hier.
Deutschland braucht wieder mehr kluge, visionäre und weitsichtige Köpfe und Führungspersönlichkeiten - Menschen, die sich dieser Arbeit an unserer Gesellschaft leidenschaftlich widmen. Das möchte ich.
Ich wünsche Ihnen alles Beste. Herzliche Grüße!
Anke Wagner