Wie können Sie moralisch vertreten, dass die Batteriefabrik Svolt mit Erdgas betrieben wird? Ist das für Sie nachhaltig?
Sehr geehrte Frau Rehlinger,
Die geplante Ansiedlung der Batteriefabrik SVOLT im Wasserschutzgebiet Linslerfeld enthält zahlreiche Risiken für Grundwasser und Bevölkerung. Betrieben werden soll das Werk mit Erdgas. Wie können Sie das moralisch vertreten angesichts des CO2 Ausstosses in Zeiten des Klimawandels und der bekannten Herkunft von Erdgas aus Russland oder Katar?
Sehr geehrter Herr F.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die geplante Batteriezellfertigung von SVOLT im Saarland kann endproduktseitig maßgeblich dazu beitragen, den Mobilitätssektor zu dekarbonisieren. Die Batteriezellproduktion ist als solche strom- und prozesswärmeintensiv. Der Investor hat angekündigt, beim Strombezug „grüne“ Stromlieferverträge, so genannte Green Power Purchase Agreements, abzuschließen. Wie bei vielen anderen industriellen Anwendungen auch, muss der Prozesswärmebedarf von SVOLT kurz- und mittelfristig mit Erdgas als Übergangsenergieträger abgedeckt werden. Gerade auch mit Blick auf den Ukraine-Krieg ist dabei eine Diversifizierung der Herkunftsländer anzustreben. Flankiert werden muss dies mit einem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, einer zunehmenden Elektrifizierung industrieller Prozesse und dem Einsatz von „grünem“ Wasserstoff zur Prozesswärmeerzeugung.
Mit freundlichen Grüßen
Anke Rehlinger