Frage an Anja Stahmann von David H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Stahmann,
Bei der Podiumsdiskussion der Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen, die vor Kurzem statt fand, ging es um das Thema "Deutschenfeindlichkeit - ein Problem auch an Bremer Schulen?"
Zu Beginn sagten Sie, es gäbe in Bremen keine Deutschenfeindlichkeit, lediglich das Problem Mobbing. Bei derselben Veranstaltung bestätigte jedoch auch eine Lehrerin einer Bremer Schule, dass es Deutschenfeindlichkeit an Ihrer Schule gäbe.
Auch ich kenne Mitbürger, die dieses Phänomen an Schulen in unserer Stadt beobachten.
Sind Sie bereit Ihre Meinung zu ändern, die Existenz dieser Problematik anzuerkennen und gegen Innländerfeindlichkeit auf dem Pausenhof vorzugehen?
Sehr geehrter Herr Hildenbrand,
vielen Dank für Ihre interessierte Rückfrage zum Thema Gewalt an Schulen. Dies ist ein sehr wichtiges und ernstes Thema. Auch an Bremer und Bremerhavener Schulen erfahren Kinder und Jugendliche leider Gewalt, Mobbing oder Diskriminierung. Ebenso sind auch Lehrkräfte mitunter betroffen.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass an den Schulen Gewalt in jedweder Form nicht toleriert werden darf. Dazu gehören für mich auch (Cyber-)Mobbing, sexuelle Diskriminierung, Rassismus, Erniedrigungen und andere Schikanen gegenüber Dritten.
Wer Angst hat, kann nicht lernen und Schulen müssen angstfreie Orte sein. Deshalb erarbeiten Schulen zunehmend einen verbindlichen Verhaltenskodex, der auf gegenseitigem Respekt beruht. Das halte ich für richtig.
Ich mache mich dafür stark, dass Schulen regelmäßig SchülerInnen, Eltern und PädagogInnen zum Lernklima an der Schule befragen. Die Ergebnisse helfen den Lernort Schule gezielt zu verbessern. Dies passiert bisher zu wenig und zu sporadisch.
Wichtig ist aus meiner Sicht, das alle Kinder und Jugendliche das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung im Elternhaus haben. Wer zuhause Gewalt erlebt, wendet diese auch häufiger als Mittel im Alltag an. Deshalb brauchen wir in Bremen weiterhin Elternbildungsangebote, die schon früh starten. Im Jahr 2002 haben wir in Bremen auf grüne Initiative das Recht auf gewaltfreie Erziehung in der Landesverfassung verankert.
Thema Prävention vor Gewalt ist mir politisch wichtig. Die Thesen der von Ihnen genannten Journalistin teile ich aber nicht, diese waren mir in den Aussagen zu pauschal.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Stahmann