Frage an Anja Siegesmund von Michael K. bezüglich Umwelt
So eben sah ich Sie im Thüringenjornal und wieder haben Sie die Autoindustrie unterstützt, zwar mit Wasserstoff aber das macht die Sache nicht besser. Wann kommt endlich das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel. Radwege für die Freizeit gibt es genug aber für Berufsverkehr, in Städten und von Ort zu Ort, sieht es düster aus. Das ganze Umwelt Geschwätz ist doch nur Wahlkampf. Mich wundert es nicht das das Volk so was von verarscht sich vorkommt.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Es ging im von Ihnen angesprochenen Beitrag nicht um Autos, sondern Wasserstoffzüge und –busse. Wir setzen uns für die Förderung von Modellprojekten wie mit Wasserstoff betriebenen Zügen auf ausgewählten Bahnstrecken ein.
Der Radverkehr ist ein Schlüsselaspekt für klimaschonende und ressourcensparende Mobilität. Das Fahrrad ist für kürzere Strecken nicht nur das umweltfreundlichste, sondern auch das praktischste Verkehrsmittel.
Der Umstieg vom PKW auf Pedelec, Fahrrad oder E-Bike kann in den Ballungszentren und ihren Randzonen erheblich zur Entlastung des Verkehrs und zur Verringerung der Abgas- und Feinstaubbelastung beitragen.
40 Prozent der Thüringer Arbeitnehmer*innen pendeln täglich zum Arbeitsort. Noch nutzen die meisten im Alltag ihren PKW. Noch folgt die Verkehrsplanung dem Primat einer autogerechten Stadt. Es braucht rechtliche Neuregelungen wie auch planerische Interventionen, die den Radverkehr nicht mehr benachteiligen, sondern aktiv fördern. Wir wollen den Radverkehr durch kommunale Radverkehrspläne, Radverkehrsbeauftragte und die Ausfinanzierung von Radverkehrsprogrammen stärken. Jeder zehnte Euro im landesweiten Straßenbau soll fürs Rad zur Verfügung stehen. Das heißt auch mehr Geld für Radwege zwischen den Orten, für Abstellplätze oder Sicherheitskonzepte für den Radverkehr.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Siegesmund