Warum keine Cannabis Legalisierung?
Fast alle Parteien sind für eine entsprechende Legalisierung von Cannabis.
Aus den Union Lager hörte man bisher nie etwas in diese Richtung - ganz im Gegenteil. Getreu dem Motto: Was vor 50 Jahren so war, muss jetzt auch so sein und bleiben.
Also würden Sie sagen, dass alle anderen Parteien die ein solches Vorhaben anstreben einen Fehler begehen?
Wie lässt sich den Bürgern so etwas glaubhaft vermitteln, wenn sich viele CSU Abgeordnete in Wahlkampf bewusst mit Bier ablichten lassen?
Das ist weniger schlimm weil Alkohol nicht verboten ist, dass es schädlicher ist spielt hierbei dann wieder keine Rolle?
Die Union propagiert gerne, dass man mit der Union den Wandel Meistern könne - die Union kann den Wandel (in vielen Bereichen) nur altes Denkverhalten entgegnen?
Warum lehnt die Union und die Drogenbeauftragte offene Gespräche, Dialoge zu dem Thema Canabis kategorisch ab? Warum schweigen viele zu diesem Thema? Warum bleibt eine der am stärksten konsumierten Drogen ein Tabu Thema?
Sehr geehrte Frau F.,
vielen Dank für Ihre Frage. Cannabis ist in Deutschland nach wie vor die am häufigsten konsumierte illegale Droge, sowohl unter den Jugendlichen, als auch unter den jungen Erwachsenen. Die Konsumzahlen steigen seit Jahren. Aktuelle Daten der BZgA belegen, dass bundesweit 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen Cannabis schon einmal konsumiert haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bereits 46,4 Prozent. Klinische Studien zeigen, dass der Konsum von Cannabis mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden ist. Daher verstärken wir Prävention auf Bundesebene.
In letzter Zeit wurden vermehrt Haschisch und Marihuana sowie E-Liquids sichergestellt, die einen geringen THC- oder auch CBD-Gehalt aufweisen, jedoch mit synthetischen Cannabinoiden versetzt wurden. Allein im ersten Quartal 2021 stellte der Zoll über 150 Kilogramm dieser gefährlichen Mischung bei der Einfuhr aus der Schweiz sowie aus den Niederlanden sicher.
Synthetische Cannabinoide, häufig auch als Cannabimimetika bezeichnet, gehören zu den sogenannten Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS), die in der Regel unter das Betäubungsmittelgesetz oder das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz fallen.
NPS werden als vermeintlich legaler Ersatz für herkömmliche Drogen günstig im Internet angeboten. Die mit synthetischen Wirkstoffen versetzten Kräuter, Pulver, Tabletten oder Kapseln erscheinen durch ihre oftmals bunten Verpackungen als harmlos, bergen jedoch eine erhebliche Gesundheitsgefahr: Die Auswirkungen reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Wahnvorstellungen und Kreislaufzusammenbrüchen. Auch Todesfälle sind beim Konsum von NPS nicht ausgeschlossen.
Getarnte synthetische Cannabinoide, beispielsweise auf äußerlich harmlos erscheinenden CBD Produkten, bergen ein immens hohes gesundheitliches Risiko. Somit halten wir viel davon, Cannabis und neue psychoaktive Stoffe auch weiterhin zu verbieten und sich - statt in Legalisierungsdebatten zu verstricken - lieber verstärkt mit wirksamer Prävention auseinanderzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Team Anja Karliczek