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Anja Karliczek
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Frage von Michael H. •

Frage an Anja Karliczek von Michael H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Karliczek,

zunächst möchte ich mich bei Ihnen bedanken, da Sie Bürger:innenfragen auf dieser Plattform idR zu beantworten pflegen.

Zu den Grundsätzen im politischen Programm der Union gehört folgende Aussage:
Sozial ist, was Arbeit schafft.

Folgt aus dieser Prämisse nicht Vice versa die These, dass produktivitätssteigernde Werkzeuge, welche eine Arbeitsdauer zu verkürzen wissen, a priori asozial sind?

Ich frage insbesondere mit Hinblick auf existierende und zukünftige Algorithmen, welche artifizielle Intelligenz inkludieren, und in welche die Bundesregierung mit dem Programm Strategie Künstliche Intelligenz bedeutende Haushaltsmittel investiert, obwohl das Gros der akademischen Wissenschaft einen erheblichen Rückgang von Lohnbeschäftigungsverhältnissen aufgrund von Künstlicher Intelligenz prognostiziert.

Ich möchte dabei auch auf die Dokumentation WD 6 -3000 -043/18 Auswirkung zunehmender Automatisierung und Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt verweisen, die zwar weniger einen Beschäftigungsrückgang, jedoch zumindest eine erhebliche Veränderung des Arbeitsmarktes hin zu intellektuell sehr anspruchsvollen Beschäftigungen - dort aber mit höheren Löhnen - bilanziert.

Für intellektuell unterdurchschnittlich leistungsfähige Mitbürger:innen dürfte diese Transformation mit erheblichen ökonomischen Nachteilen einhergehen, und somit kaum "sozial" ausfallen, sondern - zumindest in der betroffenen Gruppe - eine Zunahme der relativen Armut begünstigen.

Gibt es in der Union Pläne darüber, wie dieser Entwicklung durch eine Reform der Sozialgesetzgebung begegnet werden soll, oder sollten sich weniger leistungsstarke Bürger:innen auf einen signifikanten Anstieg des Gini-Koeffzienten bei den Einkommen einstellen?
Oder gehen Sie davon aus, die betreffenden Bürger:innen durch eine Reform des Bildungswesens wesentlich höher als bisher qualifizieren zu können? Und wenn ja - wie sehen diese Pläne zur Reform des Bildungswesens zumindest grob skizziert aus?

Mit freundlichen Grüßen
M. H.

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Sehr geehrter Herr Hanke,

vielen Dank für Ihre Frage. Allgemein geht man davon aus, dass sich die Arbeitswelt für alle stark ändern wird. Insbesondere weil sich Berufe häufiger wandeln werden und weil das lebensbegleitende Lernen immer mehr der Normalfall sein wird.

Deswegen hat sich die CDU so sehr für die Eröffnung moderner Bildungswege eingesetzt: Es geht dabei um die Förderung der Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen der beruflichen sowie der hochschulischen Bildung.

Mit einem Abschluss der beruflichen Bildung wird der Besuch akademischer Bildungsgänge unkompliziert ermöglicht. Gleiches gilt für Studienabsolventen oder -abbrecher im Hinblick auf einen erleichterten Einstieg in die Aus- und Fortbildungsangebote der beruflichen Bildung.

Mit dieser Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen haben sich die Christdemokraten gerade für die Eröffnung moderner Bildungswege eingesetzt. Seit diesem Jahr kann man altersunabhängig für alle drei Fortbildungsstufen in der beruflichen Bildung – gepr. Berufsspezialist/in, Bachelor Professional, Master Professional – Aufstiegsbafög erhalten.

Zunehmende Bedeutung erlangen in diesem Zusammenhang zudem hybride Bildungsformen: Sie verknüpfen über das duale Studium hinausgehend Elemente der beruflichen Bildung und der hochschulischen Bildung miteinander und reagieren so auch auf veränderte Anforderungen der Arbeitswelt.

Die berufliche Bildung muss weiter gestärkt werden – keine Frage, denn gerade sie hat sich immer wieder als Schlüssel für Deutschlands wirtschaftlichen Erfolg erwiesen: Durch seine vielfältigen Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie seine Qualifikationsniveaus. Sie werden auch in Zukunft sicherstellen, dass Deutschland ein Höchstmaß an Karriereperspektiven und Beschäftigungsfähigkeit, wie sie sie angesprochen haben, bieten wird.

Mit freundlichen Grüßen
Team Anja Karliczek MdB

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