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Anja Heinrich
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Frage von Wolfgang M. •

Frage an Anja Heinrich von Wolfgang M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Heinrich,

in den letzten Jahren wurden im Land die Innenstädte der Kommunen mit erheblichem Aufwand saniert. Im gleichen Zeitraum ist ein Bevölkerungsrückgang, verbunden mit einem immensen Leerstand zu verzeichnen, der jegliche Sanierung konterkariert. Der Grundstein für dieses demografische Debakel ist z. T. eine verfehlte Förderpolitik der letzten 20 Jahre. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eine Studie, - einen Politikvorschlag, herausgegeben. Darin wird als Zukunftslösung eine radikale Modernisierung angemahnt.
Mit welchen eigenen Ideen und Konzepten wollen Sie dem Niedergang der Kleinstädte und Regionen entgegenwirken?

Mit freundlichem Gruß

Wolfgang T. Müller

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Wolfgang T. Müller,

ich danke für Ihre Anfrage und möchte auch gern darauf antworten. Die demografische Wandlung ist nicht nur in Deutschland präsent, sondern ein globales Problem der Industrienationen, wobei eine abschließende und tragfähige Lösung eines Nobelpreises gebührt. Es ist neben dem Klimawandel eine der entscheidendsten gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart.

Die Studie, auf die Sie Bezug nahmen und die entsprechenden Kommentare und Reaktionen des Bundesministeriums habe ich gelesen.

Zunächst sollte jeder kluge Vorschlag sorgsam geprüft, vielleicht auch vieles getestet werden, selbst auf die Gefahr hin, Rückschläge in Kauf nehmen zu müssen. Die höchste Effektivität erachte ich darin, nicht zentral und im großen Maßstab Vorgaben zu erbringen, sondern möglichst nah und mit den Menschen Ideen zu entwickeln und deren Kreativität zu fördern. Es wäre eine spannende Aufgabe, die Definition von „Förderpolitik“ in diesem Zusammenhang völlig neu zu definieren.

Stadtumbau und Stadtentwicklung sind nur einzelne Bausteine, die ganz sicher für das Wohlbefinden im Lebensumfeld wichtig sind, aber allein nicht genügen können.

Chancen auf eine nachhaltige demografische und wirtschaftliche Entwicklung haben nur Gebiete, die über besondere endogene Potenziale verfügen: über attraktive Naturräume mit touristischen Reizen eine besonders wertschöpfende Landwirtschaft neue Wirtschaftszweige, die nicht in unmittelbarer Abhängigkeit zu Metropolen und Ballungszentren stehen. Vor allem braucht die Elbe /Elster Region aktive, kreative und selbstbewusste Bürger mit neuen Ideen. Das Schaffen urbaner Zentren entsprechend unserem bisherigen Städtebau und Stadtentwicklung, zu deren Anliegen es gehört, die Bewohner einfacher mit öffentlichen Leistungen zu versorgen, sind unsere ländlichen Räume heute mehr denn je auf Bürger angewiesen, die es schaffen, wirtschaftliche und soziale Belange miteinander zu verknüpfen.

Dies zu unterstützen bin ich gern – mit Ihrer Unterstützung? – bereit.
Ihre Anja Heinrich