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Anja Hajduk
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Frage von Gert H. •

Frage an Anja Hajduk von Gert H. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Die Finanzlage ist schlecht - die Renten sind ein globales Problem mit vielen Lösungsansätzen - jedoch mit der Gewissheit, dass auch trotz der Änderungen auf Dauer die Rentenkassen nicht voll genug sind!

Warum setzen Sie und Ihre Partei sich nicht dafür ein, dass Frauen gleich behandelt werden - beim Renteneintrittsalter!! Frauen arbeiten genauso wie Männer - wenn nicht sogar besser - Sie werden sogar älter als Männer - bekommen also auch mehr Rente! Aber warum sollen sie nicht auch so lange arbeiten wie Männer?

Liebe Grüße,

Gert Hildebrandt

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Hildebrandt,

vielen Dank für Ihre Frage. Tatsächlich ist es nicht gerecht, wenn Männer und Frauen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Rente gehen sollen. Das hat auch der Europäische Gerichtshof zuletzt im 2009 festgestellt und im Zuge dessen jene europäischen Länder gerügt, in denen noch immer ein unterschiedliches Renteneintrittsalter gilt.

Die Bundesrepublik ist hier jedoch europaweit vorbildlich. Sie hat im Jahre 1992 eine Angleichung des Renteneintrittsalters auf damals 65 Jahre vollzogen. Eine Ausnahme gibt es jedoch für Frauen, die vor dem 1. Januar 1952 geboren sind. Für diese wurden aus rechtlichen Gründen Übergangsregelungen geschaffen, so dass sie unter Umständen auch bereits mit 63 oder 60 Jahren in Rente gehen können.
In der Praxis hat sich das Renteneintrittsalter mittlerweile weitgehend angeglichen. Im Jahr 2009 lag es bei Männern bei durchschnittlich 63,1 Jahren, bei Frauen bei 63,0.

Leider haben wir jedoch noch immer das Problem, dass Frauen überproportional stark von Altersarmut bedroht sind. Da sie während ihres Erwerbslebens deutlich weniger verdienen und häufiger in Teilzeit arbeiten oder familienbedingte Pausen im Berufsleben einlegen, ist auch ihr Rentenniveau geringer. So bezogen Frauen im Jahre 2009 in der Bundesrepublik im Schnitt monatlich rund 500 Euro weniger Rente als Männer! Sie mussten deutlich häufiger die Grundsicherung in Anspruch nehmen, um ihren Lebensunterhalt auch nach Eintritt ins Rentenalter zu sichern.

Meine Partei und ich setzen uns daher mit verschiedensten Maßnahmen auf Landes- und auf Bundesebene dafür ein, die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen zu beseitigen, damit Frauen langfristig nicht mehr so stark von Altersarmut bedroht sind und auch hier Gerechtigkeit hergestellt werden kann!

MIt freundlichen Grüßen

Anja Hajduk