Welche Berufserfahrung (ausser politischen Ämtern wie Z.B. die Tätigkeit als Fraktionsreferentin der Grünen im LWL) bringen Sie für die Arbeit im Bundestag mit?

Hallo lieber Herr D.

vielen dank für diese wichtige Frage. 

Während meiner Arbeit in öffentlichen Apotheken, habe ich viele Erfahrungen mit Gesetzen und Verordnungen gemacht und was sie in der praktischen Umsetzung bedeuten. Dabei meine ich viele apothekenübliche Gesetze und Verordnungen, die es im Rahmen der Arzneimittel- und Hilfsmittelversorgung der Bevölkerung zu beachten gilt. In Teilen sind die Regelungen aus Sicherheitsgründen notwendig, in manchen Bereichen sind sie allerdings zu strikt und es fehlt ein gewisser Handlungsspielraum. 

Über meine Arbeitserfahrung in der Apotheke hinaus habe ich im Laufe meines Lebens viele Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen gesammelt, die zeigen: Im Bundestag sollten Menschen sitzen, die aus dem normalen Leben kommen und so diese Perspektive ständig mitdenken. Als Beispiel nenne ich: Betreuungswesen bei Angehörigen (Eigenerfahrung), Integrationswege für Geflüchtete Menschen (ich habe eine Sportgruppe für geflüchtete Frauen geleitet), Stärkung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in jeder Kommune (aktive Vorsitzende eines Vereines der offenen Kinder- und Jugendarbeit), Bürokratieabbau (ich habe selbst 2 Jahre ALG II erhalten, habe Schüler-BaföG erhalten, habe Elterngeld beantragt, habe gesetzliche Hilfen für meine Angehörigen beantragt, usw.). 

Durch und mit all diesen praktischen (nicht einfachen) Erfahrungen, bringe ich einen starken moralischen und menschlichen Kompass mit, der es mir ermöglicht empathische, realistische und lösungsorientierte Entscheidungen zu treffen. 

Meine Tätigkeit als Fraktionsreferentin ist allerdings kein politisches Amt. Hier koordiniere ich die Arbeit der GRÜNEN Fraktion im LWL im Bereich "Gesundheit" und "Jugend und Schule", das bedeutet, dass ich themenspezifische Aufbereitungen vorbereite und im engen Austausch mit der LWL-Dezernaten und den Landtagsabgeordneten bin. Daher sind mir auch Verwaltungsverfahren und -strukturen nicht fremd. 

Auch hier gibt es Optimierungsbedarf. Es gilt zu gestalten, statt zu verwalten. 

Herzliche Grüße und alle Gute für Sie, 

Anja Beiers