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Angelika Niebler
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Frage von Dr. Jörg S. •

Frage an Angelika Niebler von Dr. Jörg S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass deutsche Wissenschaftler aus dem Bereich der Klimaforschung sich de facto ins Ausland wenden müssen, um in ihrem Beruf genügend Geld uz verdienen und Aussicht auf eine längerfristige Beschäftigung zu haben?
Wie beurteilen Sie den Umstand, dass es in Deutschland auf Grund der Einstellungspolitik und Finanzlage der öffentlichen Arbeitgeber zunehmend ein Problem darstellt, hochkarätige Projekte mit einer längeren Laufzeit als 2 Jahre durchzuführen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Dr. Steinwagner,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Bildung und Forschung, in der Sie im Speziellen die Berufschancen von Wissenschaftlern im Bereich Klimaforschung in Deutschland ansprechen.

Der Klimawandel ist einer der zukunftsträchtigsten Forschungsbereiche, der sowohl auf nationaler wie europäischer Ebene finanziell gefördert wird.

Deutschland hat in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Land als Forschungsstandort noch attraktiver zu machen.

So hat sich die Bundesregierung im Rahmen ihrer Hightech-Strategie vorgenommen, exzellente Wissenschaftler gezielt zu fördern. Nach Angaben des Bundesforschungsministeriums werden in der laufenden Legislaturperiode über 6 Milliarden Euro zusätzlich investiert, um Spitzenkräfte zu gewinnen. Das Ministerium wird zudem einen Bericht zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorlegen, auf dessen Grundlage ein Gesamtkonzept ausgearbeitet werden soll.

Mit der Exzellenzinitiative haben Bund und Länder ein weiteres Mittel gefunden, um das Forschungspotenzial des deutschen Wissenschaftssystems in den Universitäten zusammenzuführen und ihre Stärken international sichtbarer machen. Mit der Exzellenzinitiative werden Bund und Länder zunächst bis 2011 1,9 Milliarden Euro zusätzlich in die universitäre Spitzenforschung investieren. Schätzungen gehen davon aus, dass durch die Initiative mindestens 3000 zusätzliche Stellen in Deutschland geschaffen werden, die überwiegend in den Hochschulen entstehen werden.

Im Bereich der außeruniversitären Forschung soll der von Bund und Ländern ins Leben gerufene Pakt für Innovation und Forschung neue Akzente setzen.

Von diesen Maßnahmen wird sicherlich auch der von Ihnen speziell angesprochene Bereich des Klimaschutzes profitieren. Deutschland verfügt hier mit Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft auch im internationalen Vergleich über hervorragende Forschungseinrichtungen, die einer Vielzahl junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Forschungs- und Arbeitsmöglichkeiten geben.

Als Mitglied des Europäischen Parlaments möchte ich auch darauf hinweisen, dass der Klimaschutz zu einem inhaltlichen Schwerpunkt der europäischen Forschungsförderung im Rahmen des laufenden 7. Forschungsrahmenprogramms gehört. Nicht zuletzt auf Betreiben des Parlaments wurde die Klimaforschung im in den Programmbereichen Energie und Umwelt deutlich aufgewertet. So stehen allein im Bereich Umwelt einschließlich Klimaschutz rund 1,89 Milliarden Euro bis 2013 für Forschungsprojekte zur Verfügung.

Meines Erachtens werden die skizzierten nationalen wie europäischen Maßnahmen dazu beitragen, dass die Umstände, unter denen Klimaforscher in Europa arbeiten, sich weiter verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Angelika Niebler, MdEP

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